Wohnungsnot auf Mallorca: Auf Mallorca zwingt die dramatische Wohnsituation sogar berufstätige Mütter wie Clara Pérez dazu, in überfüllten Gemeinschaftswohnungen zu leben. Trotz einer festen Anstellung als Justizbeamtin hat sich Pérez in einer 12-Personen-WG einquartiert, nachdem sie wochenlang im Auto, Wohnwagen oder bei Freunden übernachtet hatte.
Der Grund für diese Misere liegt im erschwerten Zugang zum Wohnungsmarkt für Familien. Vermieter auf der Insel ziehen Singles oder kinderlose Paare angesichts der hohen Mietpreise und der Furcht vor ‚Unruhe‘ vor, berichtet Pérez. Diese Faktoren erschweren Familien die Wohnungssuche zusätzlich, sodass selbst ein überdurchschnittliches Einkommen wie das von Pérez nicht ausreicht.
Wohnungsmarkt und Mietpreise auf Mallorca
Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist strukturell verankert. Laut aktuellen Studien mangelt es auf Mallorca an Zehntausenden von Wohnungen für Normalverdiener. Die Zunahme von Ferienvermietungen und der Bau von Luxusimmobilien haben diese Knappheit noch verschärft. Pérez fasst die Lage zusammen: „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel geweint.“ Ihre verzweifelten Bemühungen, Hilfe von sozialen Diensten oder Behörden zu erhalten, blieben erfolglos.
Das Thema Wohnungsnot betrifft nicht nur Pérez, sondern zeichnet ein Bild von der breiteren Krise, die Mütter auf Mallorca durchleben. „Mein großes ‚Vergehen‘ ist es, Mutter eines dreijährigen Kindes zu sein“, erklärt sie und unterstreicht damit die Herausforderung, der viele Familien gegenüberstehen. Das Grundrecht auf bezahlbare Wohnungen ist zu einem Luxusgut geworden, was viele Existenzen gefährdet.