Die NASA hat mit Hilfe der Parker-Sonde eine ungewöhnliche energetische Barriere auf der Sonne entdeckt. Diese als ‚Barrera de Helicidad‘ bezeichnete Struktur könnte ein bedeutendes Rätsel der Astrophysik lösen: Warum ist die Corona der Sonne viel heißer als ihre sichtbare Oberfläche?
Die Sonnenkorona, der äußerste Teil der Sonne, erreicht Temperaturen von bis zu zwei Millionen Grad, während die sichtbare Oberfläche, die sogenannte Photosphäre, lediglich 5500 Grad heiß ist. Der Ursprung dieser Temperaturdifferenz, bekannt als das Problem des koronalen Heizens, hat Wissenschaftler lange beschäftigt.
Sonne und ihre mysteriöse Struktur
Mit ihrem jüngsten Vorstoß hat die Parker-Sonde Hinweise gefunden, die auf eine bisher unbekannte energetische Struktur hindeuten. Diese Barriere leitet die Energie zu als Zyklotron-Ionen-Wellen bekannten magnethydrodynamischen Wellen um und könnte somit bestehende Theorien vereinen. Sie formt sich spezifisch in Bedingungen, wo thermische Energie weniger dominant als magnetische Energie ist – ein typisches Szenario in der Nähe der Sonne.
Die Entdeckung der Barriere bringt nicht nur ein besseres Verständnis des Sonnenverhaltens, sondern könnte auch erklären, warum die Protonen des Sonnenwinds heißer sind als die Elektronen, ein weiteres bislang ungelöstes Mysterium.
Folgen des NASA-Durchbruchs
Die neuen Erkenntnisse, die im Physical Review Journal veröffentlicht wurden, könnten das Verständnis des Verhaltens von Plasmen in anderen Bereichen des Universums, wie bei anderen Sternen, erweitern. Der fortlaufende Einsatz der Parker-Sonde, die 2018 gestartet wurde, spielt eine entscheidende Rolle bei diesen bahnbrechenden Entdeckungen.
Die NASA wird die gesammelten Daten weiter analysieren, um das Verständnis über die Sonnenaktivität und ihre Auswirkungen auf das gesamte Sonnensystem zu vertiefen.