Touristen an der Playa de Palma haben jüngst verstärkt Kritik an der Polizeiarbeit geübt. Ein deutscher Türsteher, der anonym bleiben möchte, weist auf die fehlende Unterstützung für deutsche Urlauber hin: „Nachts ist es unmöglich, an der Playa de Palma eine Anzeige zu erstellen.“ Zudem stellt die Sprachbarriere ein maßgebliches Problem dar. Polizisten nehmen Urlauber oftmals fest, die in Wirklichkeit Opfer eines Deliktes sind, weil sie die Sachlage nicht verstehen.
Ein Fall von Peter Mathias Lukesch, einem Schweizer Tourist, verdeutlicht das Problem. Er wurde auf dem Weg von einem Restaurant zum Hotel überfallen und erlitt neben dem Verlust seines Geldbeutels und Handys auch eine leichte Gehirnerschütterung. Trotz einer vergleichsweise kurzen Taxifahrt wurde er mit 89 Euro abkassiert. Bei der Ortspolizeiwache erhielt er keine Hilfe, da diese aufgrund von Personalmangel geschlossen war. Ein Sprecher der Ortspolizei bestätigte, dass Anzeigen alternativ online oder telefonisch aufgegeben werden können.
Playa de Palma: Polizeipräsenz und Sprachbarrieren
Der deutsche Türsteher kritisiert weiter, dass nachts kaum Polizei auf den Straßen zu sehen ist, obwohl laut Versprechungen des Bürgermeisters eine 24/7-Polizeipräsenz bestehen sollte. Francisco Javier Santos, Chef der Nationalpolizei, erklärt jedoch, dass viele Delikte wegen unachtsamer Urlauber geschehen. Unvorsichtiges Verhalten und der übermäßige Genuss von Alkohol führen häufig dazu, dass Touristen ihre Schutzmechanismen vernachlässigen und so Opfer von Diebstählen werden. Ein erhöhtes Bewusstsein und entsprechende Vorkehrungen könnten helfen, solche Vorfälle zu reduzieren.
Zusätzlich weist der Türsteher auf eine neue Trickdiebstahl-Masche hin, bei der Diebe dazu verleitet werden, ihre Delikte nicht anzuzeigen. Oftmals fehlen Übersetzer bei polizeilichen Einsätzen, was die Kommunikation zwischen Polizei und Urlaubern erschwert und zu Missverständnissen führt.
Das Verhalten von Urlaubern trägt dabei laut Polizeichef Santos zur prekären Sicherheitslage bei. Hohe Bargeldbeträge in den Taschen und sorglos zurückgelassene Wertsachen laden Diebe ein. Die Polizei ermutigt Urlauber dazu, informierten Diebstähle zu melden.
Mangelnde Unterstützung für Touristen
Der deutsche Türsteher plädiert, dass mit mehr Personal und einer besseren Koordination, englischsprachigen Übersetzern und einem erhöhten Polizeischutz die Konflikte zwischen den Beamten und Urlaubern an der Playa de Palma reduziert werden könnten. Zusätzliche Maßnahmen wären notwendig, um die Urlauber mehr für mögliche Gefahren zu sensibilisieren. Ein erhöhtes Sicherheitsgefühl könnte durch mehr Polizeianwesenheit insbesondere in den Nachtstunden geschaffen werden.