Der PSOE hat auf den Balearen die aktuellen Herausforderungen stärker auf den Massentourismus als auf minderjährige Migranten gelenkt. Laut Iago Negueruela von der PSOE-Fraktion im Parlament sieht sich die Region mehr durch die mehr als 19 Millionen jährlichen Touristen belastet als durch 49 unbegleitete minderjährige Migranten (Menas), die auf den Inseln ankommen.
Die Debatte um die Unterbringung dieser Minderjährigen hat bereits zu einer erheblichen Herausforderung für die verfügbaren Ressourcen geführt. Aktuell betreuen die vier Inselräte fast 700 minderjährige Migranten, was die Kapazitäten der Unterkünfte um 1.150% übersteigt. Die Balearenregierung erhielt von der Regierung Pedro Sánchez 6,7 Millionen Euro, um die Region als Notfallgebiet in Fragen der Migration zu unterstützen. Dies soll neue Unterbringungsmöglichkeiten schaffen, darunter Module in den Häfen von Mallorca, Ibiza und Formentera.
Debatte um Tourismus auf den Balearen
Die finanzielle Unterstützung wird jedoch als unzureichend angesehen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Inselrat von Mallorca allein 28 Millionen Euro für die Pflege der Menas ausgibt. Diese Meinung teilt auch Guillermo Sánchez, Präsident des IMAS und insularer Sozialrat, der die Reaktion der Zentralregierung als unzureichend kritisiert.
Nichtsdestotrotz betonen die Sozialisten, dass das Scheitern, die Unterbringungskapazitäten zu erweitern und die Qualität des Kinderschutzsystems aufrechtzuerhalten, zu einer Verschlechterung der Betreuungsqualität für die Menas geführt hat. Diese Haltung könnte politische Unterstützung, wie die für die Partei Vox, stärken.
Der anhaltende Konflikt spiegelt die vielschichtigen Herausforderungen wider, mit denen die Region konfrontiert ist, und stellt die Balance zwischen Tourismuswirtschaft und humanitärer Verantwortung in Frage.