Das Bauprojekt für ein neues sozialsanitatives Zentrum in Son Dureta auf Mallorca ist ins Stocken geraten. Die balearische Regierung bemängelte die Umsetzung durch die Baufirma Levantina Ingeniería y Construcción, was nun zu einem Baustopp und rechtlichen Auseinandersetzungen führte. Der ursprüngliche Auftrag umfasste 10,4 Millionen Euro und sollte in weniger als zwei Jahren abgeschlossen sein. Doch bereits nach 15 Monaten stellte das Unternehmen die Arbeit ein, wodurch bisher nur 65% der geplanten Arbeiten realisiert wurden.
Im Januar 2024 zog sich das Unternehmen wegen finanzieller Schwierigkeiten von der Baustelle zurück. Die Regierung der Balearen fordert nun 338.000 Euro Schadensersatz wegen Vertragsverletzung. Zusätzlich verzögert sich die Fertigstellung des Zentrum bis mindestens 2027, da die Arbeiten für mehr als ein Jahr stillstanden und der neue Auftrag neu ausgeschrieben werden musste.
Baustopp auf Mallorca führt zu Kostenexplosion
Ein neuer Auftrag wurde an die mallorquinische Firma Construye Capital vergeben, die Arbeiten nun zu einem geschätzten Preis von 6,8 Millionen Euro fortsetzen. Der Gesamtpreis des Projekts steigt damit auf rund 17 Millionen Euro. Die Kostenexplosion wird größtenteils der Inflation und strengeren Sicherheits- und Betriebsnormen zugeschrieben.
Zudem traten bei der aktuellen Bauprüfung diverse Baumängel auf, die von der ursprünglichen Konstruktion herrühren. Die neue Baufirma muss diese Mängel beheben, bevor der Rest fertiggestellt werden kann.
Untersuchungen gegen Levantina Ingeniería
Unterdessen untersucht die UCO mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe an die Firma Levantina Ingeniería y Construcción. Erste Ermittlungen der balearischen Regierung, bei denen keine greifbaren Beweise für ein Fehlverhalten gefunden wurden, reichen nicht aus, um eine Verwicklung in Korruptionsfälle auszuschließen. Die UCO kann auf zusätzliche Ermittlungsmethoden zurückgreifen, die der Regierung nicht zur Verfügung stehen.
Bislang zeigte sich in der Aktenlage keine Unregelmäßigkeit, jedoch gibt es Hinweise auf mögliche verschwiegene Absprachen, die zum Auftrag an Levantina geführt haben könnten.