Am 29. August 2020 hat ein gewaltiger Tornado über die Serra de Tramuntana gewütet und dabei erheblichen Schaden angerichtet. Das katastrophale Ereignis hinterließ eine Schneise der Verwüstung von 2,8 Kilometern Breite und beeinträchtigte rund 740 Hektar Land, darunter 683 Hektar des geschützten Naturraums. Im Zentrum der Verwüstungen standen die Gemeinden Banyalbufar, Esporles und Valldemossa.
Studie untersucht den Tornado von 2020
Ein aktueller wissenschaftlicher Bericht dokumentiert die außergewöhnliche Intensität dieses Tornados, der in seiner Breite einen historischen Rekord für Spanien aufstellte. Die Untersuchung, durchgeführt von den katalanischen Meteorologen Oriol Rodríguez Ballester und Nicolau Pineda, zeigt, dass solche Dimensionen selbst in den USA, dem Land der Tornados, selten sind. Dort überschreiten nur fünf Prozent der Tornados eine Breite von 500 Metern.
Vergleich innerhalb Europas
Der Tornado übertraf damit den bisherigen Rekord eines Tornados von 1902 auf Mallorca und nähert sich der europäischen Spitze mit einem anderen EU-Ereignis in der Tschechischen Republik, das 3,5 Kilometer maß.
Mittels Satellitenbilder konnten die Forscher die zerstörten Waldgebiete präzise kartieren und die Intensität des Sturms bewerten. Eine besondere Herausforderung war die Kartierung der zerstörten Vegetation aufgrund sich überlappender Tornado-Tracks und starker Geländeveränderungen. Diese Arbeit gibt wichtige Einblicke in die Treffsicherheit moderner Metrologieverfahren bei der Aufzeichnung extremer Wetterereignisse.