In Mallorca hat ein Prozess gegen sechs angebliche Jihadisten begonnen, die beschuldigt werden, in der Moschee Al Fajr in Inca Kinder radikalisiert zu haben. Zeugen, darunter Eltern von teilnehmenden Kindern, bestreiten diese Vorwürfe vehement. Sie sagen aus, dass in der Moschee keine radikalisierenden Aktivitäten stattfanden, sondern lediglich sportliche Übungen. „Die Kinder haben lediglich Sport gemacht, ohne politische Vorträge oder Lehren“, so ein Vater.
Die Verteidigung führt zahlreiche Unterstützer von der islamischen Gemeinde auf, die betonen, dass die Angeklagten „normale, hilfsbereite Menschen“ seien. Der Präsident der Islamischen Föderation auf den Balearen erklärte, dass es nie zu Propaganda des Islamischen Staates in der Moschee gekommen sei. Auch ein ehemaliger Sekretär der Moscheeverwaltung unterstützte diese Darstellung.
Moschee in Inca
Ein anderer Zeuge, der mit einem der Angeklagten befreundet ist, bezeichnete die Verdächtigen nicht als radikale Salafisten oder Jihadisten. Er erwähnte ein Projekt, Videos gegen die Situation in Syrien aufzunehmen, das als reine Fiktion bezeichnet wurde. Die Anklage führt jedoch bedeutende Mengen an belastendem Material, wie Reden und Videos von grausamen Hinrichtungen im Internet, auf. Diese Elemente seien dazu benutzt worden, um neue Rekruten für den Jihad zu gewinnen.
Der angebliche Anführer des Netzwerkes, Tarik C., soll fünf Terabyte an extremistischem Material besessen haben. Polizisten fanden bei Nachforschungen Bilder von ihm mit bekannten extremistischen Figuren und Reiseaufnahmen aus Syrien aus früheren Jahren.
Der Prozess wird aufmerksam verfolgt, da er tiefgreifende Folgen für die islamische Gemeinschaft in der Region haben könnte.




















