Die Drogenbande um Stefan Milojevic hat versucht, den Vox-Gemeinderat von Alcúdia, Juan José Sendín, für ihre kriminellen Machenschaften zu gewinnen. Milojevic und sein Anwalt Gonzalo Márquez diskutierten im Mai mögliche polizeiliche Bedrohungen und wie politische Beziehungen hilfreich sein könnten. Márquez sagte laut einem Polizeibericht: „Dieser stellvertretende Bürgermeister von Vox ist ein guter Freund von uns.“ Im Gespräch ging es um Sendín, der dennoch nicht auf die Vorschläge einging und seine Integrität bewahrte.
Großer Drogenfund auf Mallorca
Sendín, Geschäftspartner eines Bootsunternehmens in Alcúdia, sollte laut Ermittlern für den Drogentransport gewonnen werden. Die Untersuchung ergab aber, dass er keinerlei Teilnahme an den kriminellen Geschäften hatte und auf die Avancen der Organisation nicht einging. Er bewahrte seine Standfestigkeit, auch als Mitglieder der Bande auf ihn zukamen.
Die Ermittlungen dauern bereits über zwei Jahre an und mündeten in einer groß angelegten Aktion, bei der 76 Personen verhaftet und 71 Razzien durchgeführt wurden. Die Polizei stellte 1,54 Millionen Euro in bar und über drei Tonnen Drogen sicher, was als bedeutender Schlag gegen das organisierte Verbrechen auf den Balearen gilt.
Politische Verwicklungen und rechtliche Risiken
Die Drogenbande versuchte, sich durch politischen Einfluss Schutz vor Ermittlungen und langen Strafen zu sichern. Die Angst, von einem Politiker entlarvt zu werden, war groß, da ein „polizeilicher Lockvogel“ sie ins Gefängnis bringen könnte. Dennoch blieben Versuche, einen offiziellen Vertreter zu manipulieren, im Sande.










