Die Guardia Civil hat auf Mallorca einen Beamten des Rathauses von Alcúdia festgenommen, der beschuldigt wird, über 400 marokkanische Migranten illegal in den Einwohnerregistern der Gemeinde eingetragen zu haben. Die Untersuchungen begannen, als das Rathaus einen ungewöhnlichen Anstieg von neuen Anmeldungen im Einwohnerregister bemerkte. Die Bürgermeisterin von Alcúdia, Fina Linares, initiierte sofort eine detaillierte Untersuchung.
Skandal in Alcúdia aufgedeckt
Nachdem bekannt wurde, dass der spanische Beamte, etwa 45 Jahre alt, wahllos Marokkaner im Einwohnerregister eingetragen hatte, informierte das Rathaus die Guardia Civil, um eine gerichtliche Untersuchung einzuleiten. Der Vorfall wurde vom PP-VOX-dominierten Stadtrat zur Anzeige gebracht, im Rahmen einer Null-Toleranz-Politik gegenüber illegalen Aktivitäten.
Die Ermittler der Policía Judicial des Guardia Civil begannen ihre Arbeit und verhafteten den Beamten am vergangenen Mittwoch im Rathaus von Alcúdia. Der Beamte, der im Vertragswesen arbeitete, steht im Verdacht, rund 1.000 Euro pro Migrant verlangt zu haben, um deren Anmeldung und damit den Zugang zu staatlichen Vorteilen zu ermöglichen.
Vergleichbare Fälle in der Region
Dieser Fall ist kein Einzelfall. Bereits 2023 hatte die Policía Nacional in Inca, einer anderen Stadt auf Mallorca, eine ähnliche Situation aufgedeckt. Dort wurden 85 Personen in drei Wohnungen illegal angemeldet. 67 der 85 waren marokkanischer Herkunft und befanden sich illegal in Spanien. Drei Personen wurden damals festgenommen, darunter zwei Männer und eine Frau kolumbianischer und spanischer Nationalität, die der Förderung illegaler Einwanderung und Dokumentenfälschung beschuldigt wurden.