Eltern in Son Sardina haben seit über einer Woche den Schulbesuch ihrer Kinder boykottiert. Sie protestieren gegen die Anwesenheit des Lehrers Miquel Roldán. Dieser war vergangenes Jahr wegen Stalkings verurteilt worden. Betroffen war ein ehemaliger Schüler, den Roldán mit Nachrichten bombardierte und dessen Wohnort er aufsuchte.
Das Urteil gegen Roldán beinhaltet kein Berufsverbot, da es sich nicht um eine sexuelle Straftat handelt. Trotz des Aufruhrs bestehen die Eltern auf ihrem Streik, solange Roldán an ihrer Schule unterrichtet.
Elternkonflikt auf Mallorca
Das balearische Bildungsministerium bemüht sich um eine Lösung und plant, Roldán einer psychologischen Untersuchung zu unterziehen. Doch der Widerstand der Gewerkschaften hatte bisherige Versuche bereits blockiert. Ein neuer Runder Tisch ist einberufen, um die Situation zu klären.
Sollte Roldán sich der Untersuchung erneut verweigern, droht ihm ein Disziplinarverfahren. Der Lehrer äußerte allerdings bereits seinen Wunsch, weiterhin an der Grundschule in Son Sardina tätig zu sein.
Die Kinder fehlen bislang unentschuldigt, aber das Ministerium betonte, dass die Eltern keine disziplinarischen Konsequenzen befürchten müssen.
Roldán ist nicht nur als Lehrer, sondern auch als Musiker bekannt und erregte bereits im Dezember 2022 Aufsehen, als er verschwand und einen Abschiedsbrief hinterließ. Die Affäre ließ die Öffentlichkeit aufhorchen, aber Roldán erklärte es schließlich als misslungenen Scherz.