In Palma haben Graffiti-Gruppen erneut die Bahnhaltestelle Son Costa–Son Forteza ins Visier genommen und umfangreiche Schäden angerichtet. Am Montagmorgen attackierten junge Täter die Station und hinterließen zahlreiche Graffitis an Wänden und Informationstafeln. Nach Angaben aus dem Umfeld der Ermittlungen, die OKBALEARES vorliegen, wurden in den vergangenen Tagen mehrere Täter mit spanischer und italienischer Nationalität als mutmaßliche Verantwortliche identifiziert. Diese Aktionen gelten aufgrund der erheblichen Sachschäden als Delikte gegen das Eigentum.
Bereits vor einigen Tagen hatten Sicherheitsleute am Gelände mehrere Graffiti-Künstler abgefangen, deren Signaturen auf Waggons, Wänden und Stadtmobiliar der Serveis Ferroviaris de Mallorca (SFM) gefunden wurden. Auch während eines kürzlich abgehaltenen Elektrofestivals auf dem Gelände von Son Fusteret, das über 20.000 Besucher anzog, wurden mehrere junge Menschen mit Spraydosen ertappt.
Graffiti-Aktionen auf Mallorca eskalieren
Bahnhöfe und Züge sind zunehmend das Ziel von Graffitikünstlern, was zu einem Phänomen führte, das als ‚Graffiti-Tourismus‘ bezeichnet wird. Im Februar 2023 konnte durch eine Ermittlungsaktion der spanischen Policía Nacional eine internationale Gruppe zerschlagen werden, die eigens nach Mallorca reiste, um Züge zu besprühen. Auf der Insel beliefen sich die verursachten Schäden durch diese Aktivitäten auf über 70.000 Euro, was zur Verhaftung von drei jungen Tätern führte.
Die großangelegte Polizeiaktion, die in Mallorca begann, erstreckte sich auf andere Städte wie Burgos, Madrid, León und Barcelona. Unterstützt wurden die Ermittlungen von Interpol und dem Zentrum zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (CITCO), da viele der Verdächtigen aus Ländern wie Frankreich und Deutschland stammten. Die Aufdeckung dieser Taten erwies sich als besonders kompliziert, da einige Verdächtige in verschiedenen spanischen Städten ansässig waren, während andere eigens aus dem Ausland anreisten, um Züge zu besprühen, bevor sie in ihre Heimatländer zurückkehrten.
Internationale Fahndungen nach den Tätern
Dank umfangreicher Ermittlungen der Policía Nacional konnten insgesamt 22 Personen identifiziert werden, die mit 98 Fällen von Sachbeschädigung an Zügen in Verbindung gebracht werden. Der Gesamtwert der Schäden wurde auf mehr als 421.000 Euro beziffert. Die internationale Dimension der Beteiligten und die koordinierte Ermittlungsarbeit zeugen von der Komplexität derartiger Verbrechen.