Die Polizei auf Mallorca hat den Schutz für Opfer häuslicher Gewalt gestärkt. In der Polizeiwache der Policía Nacional in Palma finden betroffene Frauen Gehör und Unterstützung. Am Carrer Simó Ballester sorgt das Team der Unidad de Atención a la Familia y Mujer (UFAM) unter der Leitung von Eduardo Pérez dafür, dass Frauen, die den Mut haben, Anzeige zu erstatten, Betreuung und Schutz erhalten.
Seit 2006 ist die Abteilung aktiv, um Delikte im Zusammenhang mit Geschlechtergewalt, häuslicher und sexueller Gewalt mit einem speziell geschulten Team zu bearbeiten. „Anfangs hatte die Abteilung rund 25 Mitarbeiter, heute sind wir mehr als 40“, berichtet Pérez. Die meisten Mitarbeiter sind Frauen, da vielen Opfern das Öffnen vor Männern schwerfällt.
Polizeiarbeit auf Mallorca
Im September 2025 waren auf den Balearen 4.295 aktive Fälle von Geschlechtergewalt registriert. Die UFAM nutzt das digitale System VioGén2 für schnellen Datenaustausch, um den Opferschutz effizient zu gestalten. Bei Anzeigenerstattung werden Frauen über ihre Rechte informiert und erhalten kostenlose, spezialisierte Anwaltsberatung. Zusätzlich sind Hilfsmöglichkeiten verfügbar, von psychologischer Betreuung bis zu Frauenhäusern.
Die Einschätzung des Risikos erfolgt individuell und beeinflusst die Maßnahmen des persönlichen Schutzplans, von gelegentlichen Telefonaten bis zu 24-Stunden-Bewachung. Bei Anzeige erfolgt zeitnahe Festnahme des Beschuldigten, was oft zu einem Näherungs- und Kontaktverbot führt.
Die Prävention bleibt ein zentraler Aspekt im Kampf gegen häusliche Gewalt. Spanien hat sich bemüht, das Thema ernst zu nehmen, und trotz vielfältiger Maßnahmen bleibt die Zahl der Fälle hoch. Gesellschaft und Behörden sind aufgerufen, vor allem in der Erziehung alte Rollenbilder aufzulösen und echte Gleichberechtigung zu fördern.