Andrea Feigl hat auf Mallorca durch das Erlernen der spanischen Sprache eine neue Heimat gefunden. Vor 28 Jahren verließ sie ihre fränkische Heimat Marktredwitz, um ein neues Leben zu beginnen. Ursprünglich plante sie nur ein Jahr auf der spanischen Insel zu verbringen. Doch aus einem Jahr wurden fast drei Jahrzehnte.
Die Anfangszeit war von Unsicherheit geprägt, da sie über unzureichende Sprachkenntnisse verfügte. Feigl arbeitete sich mit verschiedenen Jobs durch den Alltag und fühlte sich oft unverstanden. Ein Schlüsselereignis war ein Vorfall an einer Tankstelle, der sie dazu veranlasste, intensiver Spanisch zu lernen. Ein Sprachkurs am Alpha-Institut ermöglichte ihr das Vokabellernen effektiver zu gestalten.
Sprache als Schlüssel zur Integration auf Mallorca
Für Feigl ist Sprache mehr als ein Kommunikationsmittel, sie ist der Zugang zu einem neuen Leben. Der Durchbruch im Spanischlernen kam durch eine mallorquinische Freundin, die sie in ihren Freundeskreis einführte. Über eine Sportgruppe, in der ausschließlich Spanisch gesprochen wurde, erlangte sie ein befreiendes Sprachverständnis.
Feigl vertritt die Ansicht, dass jeder eine Fremdsprache erlernen kann, unabhängig vom Alter. Integration erfordert die Bereitschaft, sich auf die Sprache und Kultur des Gastlandes einzulassen. Gerade in Gemeinden wie Santanyí oder Calvià entstehen jedoch oft Parallelwelten, weil der interkulturelle Austausch fehlt.
Andrea Feigl beobachtet, dass Missverständnisse typischerweise auftreten, wenn Kulturen nebeneinander existieren, ohne miteinander in Kontakt zu treten. Beispielsweise glauben viele Einheimische fälschlicherweise, nicht in bestimmten deutschen Geschäften willkommen zu sein. Nach einer Aufklärung stellen sie oft fest, dass sie dort geschätzt werden, und werden zu Stammkunden.