Auf Mallorca hat eine Gruppe den Druck auf ausländische Immobilienagenturen erhöht. Sie forderte diese auf, die Insel zu verlassen und Geschäfte in ihren eigenen Ländern zu tätigen. Die Initiative richtete sich direkt an die Mitglieder von ABINI, dem Verband nationaler und internationaler Immobilienagenturen, die im hochpreisigen Marktsegment tätig sind.
In einem offenen Brief erklärte die Gruppe: „Jede Luxusvilla, die an einen Millionär, Rentner oder eine ausländische Familie verkauft wird, bedeutet eine lokale Familie ohne Zuhause.“ Die Bewohner von Mallorca äußerten ihren Unmut über die Spekulationen, die zur Entvölkerung und Gentrifizierung führen und forderten die ausländischen Agenturen auf, anderswo zu agieren.
Die Gruppe kritisierte insbesondere die Werbung, die Mallorca als „Mittelmeerparadies“ in Metropolen wie London, Berlin und New York darstellt. Der Brief betonte, dass dies die Gentrifizierung anheize und die alteingesessene Bevölkerung verdränge. „Für Jahrzehnte wurde unsere Insel als Ware behandelt – ein Ort zum Profitieren, ein Ferienhintergrund, eine idyllische Postkarte zum Kauf und Verkauf. Das ist ein Preis, den wir uns nicht mehr leisten können.“
Besonders hervorgehoben wird der starke Einfluss des deutschen Marktes, der zu einer wirtschaftlichen und demografischen Kolonisierung geführt habe. Zahlreiche Stadtteile und Gemeinden haben ihre lokale Identität verloren und sich einem importierten Modell angepasst. Die Regierung der Balearen wird für ihre Unterstützung der Spekulationen kritisiert und beschuldigt, die Interessen weniger Profiteure über das Wohl der Mehrheit zu stellen, die nun Schwierigkeiten hat, auf der Insel zu leben.