Javier Vich, Präsident der Föderation der Hoteliers von Mallorca (FEHM), spricht über die Entwicklung des mallorquinischen Tourismussektors. Seit seiner Amtsübernahme im Dezember hat er insbesondere den Fokus auf Qualität anstelle von Quantität gelegt. In den letzten Jahren investierte die Branche massiv in die Umwandlung von Hotels, wobei mittlerweile 85% der Mitgliederhotels vier oder fünf Sterne haben. Damit einher ging eine signifikante Verlängerung der touristischen Saison.
Die Herausforderungen der Hotelbranche auf Mallorca
Vich betonte, dass die Investitionen in Premium-Hotels die Reisesaison auf neun Monate ausgedehnt haben. Er hob hervor, dass dies zu einer besseren Arbeitsstabilität führte und dass die Löhne im Gastgewerbe auf den Balearen über dem spanischen Durchschnitt lägen. Die Nachfrage nach hochwertigen Urlaubsangeboten steige stetig.
Ein weiterer Aspekt ist die Desaisonalisation, die sich jedoch nicht ohne Kritik vollzog. Vich erwähnte, dass trotz der Herausforderungen, vor denen die Branche stehe, die Tourismuswirtschaft ihre Hausaufgaben mache. Die Verbesserung der Infrastruktur und der Mobilität sei entscheidend, um der steigenden Bevölkerung und dem erhöhten Touristenaufkommen gerecht zu werden.
Der Einfluss der Tourismusentwicklung auf Mallorca
Zudem äußerte Vich Bedenken über die steigenden Lebenshaltungskosten, die auch die Gewinnung von Fachkräften erschweren. Lösungen wie das Bereitstellen von Mitarbeiterunterkünften durch die Hoteliers sieht er als nicht nachhaltig an. Eine langfristige Planung von bezahlbarem Wohnraum sei nötig.
Abschließend ging Vich auf die Stimmung innerhalb der Bevölkerung bezüglich des Tourismus ein. Eine Umfrage des Regierung der Balearen zeigte, dass 75,6% der Bürger die Ansicht vertreten, dass zu viele Touristen die Insel besuchen. Vich sieht die Ursache insbesondere in der Mischung von Wohngebieten mit touristischen Nutzungen und der unzureichenden Kontrolle der Angebotsentwicklung im Ferienwohnungsmarkt.




















