Die natürlichen Lebensräume auf Mallorca, insbesondere Dünen und Strände, leiden zunehmend unter Überfüllung. Ein bemerkenswertes Beispiel stellt der Strand von S’Estanyol in Llucmajor dar, wo die Umweltzerstörung vor allem durch die Aktivitäten der Einwohner selbst verursacht wird, nicht durch den Tourismus. Francesc Xavier Roig, Geograph und Geologe, betont, dass bis vor etwa zehn Jahren nur wenige Menschen diesen Strand nutzten, hauptsächlich Einheimische. In jüngerer Zeit hat die Zahl der Besucher stark zugenommen, was vor allem auf Anwohner zurückzuführen ist. Der Strand ist an einer Stelle sehr schmal, sodass sich die Menschen direkt auf den Dünen niederlassen. Die dadurch entstehende Bewegung, insbesondere das Rutschen von Kindern von den Dünen, führt dazu, dass Sandmassen verlagert werden. Die so empfindlichen Dünen öden aus und einige Kiefern haben bereits freiliegende Wurzeln. Die Vegetation wird durch das hinuntergedrückte Sandmaterial und die freistehenden Wurzeln nachhaltig geschädigt. Trotz der scheinbar harmlosen Handlung der Strandbesucher haben diese Aktivitäten eine erosive Wirkung und können langfristig zum Absterben der Dünenvegetation führen. Roig warnt vor der Fehleinschätzung der individuellen Auswirkungen auf die Umwelt, da diese Effekte oft schwer vorstellbar, aber real und messbar sind.


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