Der Schlachthof in Inca hat eine zentrale Bedeutung für die Fleischproduktion auf Mallorca erlangt. Hier werden wöchentlich rund 250 Hühner geschlachtet, um die lokale Nachfrage nach Biofleisch zu bedienen. Diese Hühner, die in Freiheit aufwachsen, werden per Elektroschock betäubt und dann entblutet. Sie dienen als Lieferanten für Supermärkte, Privatpersonen und Schulkantinen auf der Insel.
Doch trotz dieser Bemühungen kann der Schlachthof in Inca den steigenden Fleischbedarf der Insel kaum allein bewältigen. Jährlich verzehren die Bewohner der Balearen etwa 42,39 Kilo Fleisch pro Kopf, wobei ein wachsender Anteil auf Hühnchenfleisch entfällt. Der überwiegende Teil des fleischlichen Bedarfs wird daher über Importe gedeckt, da viele traditionelle landwirtschaftliche Flächen dem Tourismus weichen mussten.
Herausforderungen für die Viehzucht auf Mallorca
Neben Inca existieren noch zwei weitere Schlachthöfe auf Mallorca, in Palma und Felanitx. Diese werden von der Vereinigung Ramaders Agrupats betrieben. Im letzten Jahr wurden hier zehntausende Tiere geschlachtet, darunter Lämmer, Ferkel und Schweine. Dennoch nimmt der Druck auf die lokalen Viehwirte stetig zu, nicht zuletzt durch den zunehmenden Tourismus, der landwirtschaftliche Flächen reduziert hat.
Die Nachfrage nach Fleischprodukten, die in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist, lässt sich lokal nicht mehr allein decken. Vielmehr müssen Konsumenten auf Importe zurückgreifen, besonders bei Schweinefleisch, das vorwiegend aus Katalonien bezogen wird.
Traditionelle Schlachtungen und die Zukunft der Fleischproduktion
Trotz des Imports boomen auf Mallorca auch die traditionellen Hausschlachtungen von Schweinen, bekannt als „matances“. Diese werden ohne formelle Statistiken durchgeführt, sind jedoch ein fest verankerter Bestandteil der mallorquinischen Kultur. Allerdings nimmt die Zahl der gesetzlich vorgeschriebenen Parasitentests, die vor solchen Schlachtungen durchgeführt werden müssen, ab.
Die Zukunft der lokalen Fleischproduktion bleibt aufgrund fehlender Planungssicherheit ungewiss. Dennoch setzen viele Mallorquiner auf lokales Bio-Fleisch, das im Inca-Schlachthof verarbeitet wird. Ob diese Tradition fortbestehen kann, hängt von vielen Faktoren ab, darunter die behördlichen Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche Machbarkeit für die Viehwirte.










