Die Europäische Union hat seit Freitag den Verkauf und die Nutzung von Gel-Nagellacken mit den Inhaltsstoffen TPO und DMTA verboten. Zudem genehmigte die EU eine neue Regelung, die auch bestimmte chemische Stoffe in semipermanenten Nagellacken verbietet, darunter Formaldehyd, Hydrochinon und bestimmte Acrylate. Diese Maßnahme soll sowohl die Gesundheit der Verbraucher als auch die der berufstätigen Anwender in Schönheitssalons schützen, da diese Substanzen mit gesundheitlichen Risiken wie allergischen Reaktionen und sogar Krebs in Verbindung gebracht werden.
Die betroffenen Inhaltsstoffe wurden seit Jahren in der Kosmetikindustrie verwendet, um Gel-Lacke härten und an der Nageloberfläche haften zu lassen. Trotz ihrer früheren Einstufung als sicher innerhalb bestimmter Grenzwerte, führten die jüngsten Untersuchungen zu einer Neubewertung ihrer Sicherheit. Chronische Exposition wurde als besorgniserregend erkannt, und die EU entschied sich daher für ein umfassendes Verbot.
Kosmetikverbot betrifft Verbraucher in der EU
Verbraucher werden aufgefordert, ihre Nagellacke zu überprüfen und von Produkten mit TPO, DMTA oder den neu verbotenen Chemikalien Abstand zu nehmen, auch wenn diese bereits geöffnet sind oder kürzlich erworben wurden. Obwohl die Risiken bei einmaligem Gebrauch gering sind, steigt die Gefahr bei wiederholter Anwendung über die Zeit.
Diese neuen Regelungen haben weitreichende Auswirkungen auf die Maniküre-Industrie, da viele Schönheitssalons Alternativen finden und möglicherweise ihre Dienstleistungen verteuern müssen. Zwar existieren bereits sicherere Produkte, doch diese sind oft teurer und erfordern möglicherweise neue Anwendungstechniken.
Modetrends müssen sich anpassen
Der Fokus wird sich auf nachhaltigere und weniger aggressive Inhaltsstoffe verschieben. In einer Zeit, in der Maniküre als Ausdruck von Individualität und Stil gesehen wird, erfordert dies eine Anpassung nicht nur bei den Produkten, sondern auch bei den Anwendern. Dermatologen begrüßen die Initiative und betonen, dass die langfristigen gesundheitlichen Vorteile die kurzfristigen Unannehmlichkeiten überwiegen.
Die neuen Regelungen sollen sowohl Verbraucher gesundheitlich schützen als auch Anreize für die Entwicklung schonenderer Technologien schaffen. Die Umstellung könnte den Weg für innovativere und gesundheitlich unbedenkliche Nagelpflege eröffnen, was Teil der breiteren Bemühungen der EU ist, die Regulierung von Kosmetika zu verbessern und mit dem Europäischen Grünen Deal in Einklang zu bringen.