Joan Gibert, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst auf Mallorca, ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Geboren am 9. Juli 1936 in Ciutat, widmete er sein Leben der künstlerischen Schöpfung und der Lehre. Durch seine Tätigkeit als Lehrer an der Schule für Kunsthandwerk in Palma hinterließ er einen bleibenden Eindruck.
Gibert war Mitglied des historischen Grupo Tago, einer 1959 in Palma gegründeten Gruppe, die als einer der innovativsten Bewegungen der balearischen Kunstszene der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt. Zu den Mitgliedern gehörten bekannte Namen wie Pedro Quetglas „Xam“, Miquel Morell und Cati Juan. Die Gruppe benannte sich nach der Insel Tagomago (Ibiza) und setzte damit ein Zeichen der Öffnung Mallorcas für moderne Kunst abseits der traditionellen Konventionen.
Gruppo Tago und Mallorcas Kunstentwicklung
Mit dem Motto „La unión hace la fuerza“ schufen die Mitglieder des Grupo Tago einen Raum für Treffen und Debatten, der neue Strömungen und Stile förderte. Die Gruppe war ein Sammelbecken für diverse künstlerische Ansätze von Expressionismus bis geometrischer Abstraktion, vereint im Streben nach Modernität und der Ablösung vom traditionellen Landschaftsmalerei.
Die erste Gruppenausstellung im Estudio General Lul·lià im Mai 1959 markierte einen Wendepunkt in der künstlerischen Entwicklung der Insel. Joan Gibert und seine Mitstreiter schufen eine lebendige Szene, die zur Vielfalt der künstlerischen Ansätze auf der Insel beitrug.