Die Müllgebühren auf Mallorca werden bald erheblich steigen. Grund dafür ist ein Gesetz von 2022, das vorschreibt, dass die Gebühren 100 Prozent der tatsächlichen Kosten für die Sammlung und Behandlung der Abfälle abdecken müssen.
Müllgebühren auf Mallorca
Jaume Ferriol, Vorsitzender des balearischen Gemeindeverbands Felib, kritisiert die Regelung scharf. Für ihn und andere Vertreter des spanischen Gemeindeverbands FEMP ist das Gesetz „schlecht gemacht“ und für die Bürger „unzumutbar“, sollten keine Änderungen erfolgen.
Auf den Balearen existierten bereits Abfallgebühren. Doch mit der neuen Regelung müssen diese nun angepasst werden, um die vollständigen Kosten zu decken. Ferriol betonte, dass die Kosten je nach Jahr variieren, wegen Faktoren wie der Menge der verbrannten Abfälle und der Gebühr des Unternehmens Tirme für die Müllverbrennung in Palma.
Auswirkungen und Kritik
Die neuen Regelungen bedeuten, dass kommunale Aufklärungskampagnen zum Recycling, die ehemals durch den Inselrat subventioniert wurden, nun von den Bürgern finanziert werden müssen. Ähnliches gilt für die Erneuerung der Müllfahrzeugflotte.
Bürgermeisterin Estefanía Gonzalvo aus Andratx wird die Gebührenerhöhung im Gemeinderat beschließen müssen, obwohl sie ebenfalls die Schuld bei Madrid sieht. Die neue Gesetzgebung lässt den Gemeinden keine Wahl, außer die Gebühren signifikant zu erhöhen. Sollte das Recycling durch Haustürsammlung jedoch zu einer Abfallreduzierung führen, könnten die Tarife erneut geprüft und eventuell gesenkt werden.