Manuel Pavón hat als Generaldirektor für Migration und Entwicklungszusammenarbeit der Balearen umfassende Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Zuwanderung. In einem Interview thematisierte Pavón die Projekte, die von seiner Direktion betreut werden, und erläuterte die Vorgehensweise bezüglich der Migration von Nicht-EU-Ländern auf die Balearen. Zu den Kernprojekten gehören Initiativen in Afrika und Lateinamerika, die darauf abzielen, den Menschen Perspektiven vor Ort zu bieten, um die gefährliche Seereise nach Europa zu verhindern.
Migrationsprojekte auf Mallorca
Besonders hervorgehoben wurde ein Projekt in Marokko, das Fischerinnen unterstützt, die Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt wurden, sowie ein Engagement in Burkina Faso zur Unterstützung der Ernährungssouveränität. Pavón betonte, wie wichtig es sei, in den Herkunftsländern mit etablierten internationalen Organisationen zusammenzuarbeiten. Auf den Balearen selbst bietet die Generaldirektion Möglichkeiten zur sozialen Eingliederung für Migranten an, die sich bereits auf den Inseln befinden, zum Beispiel durch Sprachkurse und berufliche Umschulungen.
Die irreguläre Migration, insbesondere mit Booten, stellt weiterhin eine große Herausforderung dar. Pavón machte deutlich, dass Migration positiv ist, wenn sie kontrolliert und reguliert erfolgt. Es sei jedoch schwer nachzuverfolgen, wenn Menschen irregulär ankommen, und viele ziehen weiter nach Frankreich, Deutschland oder Belgien. Dies stellt die Balearen als südliche Grenze Europas vor erhebliche Schwierigkeiten.
Regulierung und Zukunft der Migration
Pavón äußerte sich auch zu den unbegleiteten minderjährigen Migranten, deren Betreuung besonders schwierig ist, da die Sozialdienste überlastet sind. Er kritisierte, dass die spanische Regierung trotz fehlender Kapazitäten weiterhin Minderjährige zuweist. Die Möglichkeit von freiwilligen Netzwerken zur Integration wurde diskutiert, doch seien Infrastruktur und Fachkräfte knapp.
Ein weiteres Thema war die Zuwanderung aus Südamerika, die normalerweise regulierter verläuft, da die Menschen oft mit Visum oder als Touristen einreisen. Dennoch benötigen sie Unterstützung bei der Integration in die spanische Gesellschaft, beispielsweise mit Hilfe von Organisationen wie Caritas.
Abschließend hob Pavón hervor, dass trotz der Schwierigkeiten die Migration den Balearen auch Chancen und Vorteile bringt. Er mahnte jedoch, dass eine unkontrollierte Einwanderung nicht tragbar sei und betonte die Notwendigkeit, die Grenzen besser zu schützen.




















