Der Stadtrat von Palma hat sich geweigert, neun Millionen Euro für den Rückkauf von 28 Kutschenlizenzen auszugeben, um diese durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen. Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu anderen Gemeinden auf Mallorca, wie Alcúdia, die bereits auf eine solche Umstellung setzen. Diese Lizenzen sind auf Lebenszeit und vererbbar, und der Rückkauf würde das kommunale Budget mit etwa 300.000 Euro pro Lizenz belasten. Die Vorsitzende der Stadtregierung, Mercedes Celeste, nannte diesen Preis ’sehr hoch‘ und lehnt den Rückkauf ab.
Kritik von Tierschützern in Palma
Celeste erklärte weiter, dass die Umstellung auf andere Systeme freiwillig sei und die Stadt bei Interesse unterstützen würde, jedoch werde man die Lizenzen nicht zurückkaufen. Außerdem versprach die Stadträtin, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Einhaltung der Vorschriften durch die Kutschenbetreiber sicherzustellen, inklusive Sanktionen bei Verstößen.
Das Thema Rückkauf der Lizenzen kam wieder auf, nachdem zwei Pferde im Stadtzentrum gestürzt waren, während sie Kutschen zogen. Diesem Vorfall wird am Freitag durch eine Sonderuntersuchung nachgegangen. Laut Informationen des Stadtrats waren Verkehrszwischenfälle die primäre Ursache der Stürze.
Forderungen nach Alternativen
Tierschutzparteien wie Progreso en Verde und Pacma kritisieren die Vorfälle und fordern erneut eine Alternative zu pferdegezogenen Kutschen. Pacma drohte mit rechtlichen Schritten, falls es keine Veränderungen gibt. Guillermo Amengual, Präsident von Progreso en Verde, verlangte, dass das betroffene Pferd geprüft und bis dahin immobilisiert wird, um sicherzustellen, dass es in der Lage ist, seinen Dienst fortzusetzen. Zudem betonte Amengual die Notwendigkeit, umgehend Maßnahmen gegen die Ausbeutung und Misshandlung von Pferden zu ergreifen. Er warf der Stadtregierung vor, Verstöße der Kutschenbetreiber zu ignorieren und deren Interessen zu unterstützen.