Die Regierung von Andalusien hat die geplante Schuldenentlastung des spanischen Finanzministeriums heftig kritisiert. Diese Maßnahme, die Sondervorteile für hochverschuldete Regionen wie Katalonien vorsieht, wird als „Verrat an Andalusien“ bezeichnet. Juanma Morenos Regierung ist davon überzeugt, dass diese Entscheidung auf Kosten anderer Regionen geht.
Schuldenproblematik in Katalonien
Antonio Sanz, der andalusische Präsidentschaftsberater, äußerte seine Besorgnis über die Vergünstigungen, die Katalonien durch die geplante Reform erfahren soll, und bezeichnete sie als Unterstützung des katalanischen Unabhängigkeitsstrebens. Er betont, dass die Region Katalonien doppelt so viel Schulden wie Andalusien hat, was die besonders hohe Priorisierung durch die spanische Regierung aus Sicht Andalusiens ungerecht erscheinen lässt.
Reaktion der andalusischen Regierung
Carolina España, die andalusische Wirtschaftsrätin, bezeichnete die geplanten Maßnahmen als „Trickserei“. Sie argumentiert, dass die Katalanen bereits von einer speziellen und vorteilhaften Finanzierungsform profitieren, während anderen Regionen erhebliche Nachteile entstehen. Laut Spanien hat Katalonien während der Pandemie massiv Schulden angehäuft und diese Last müsse nun von allen Spaniern getragen werden.
Die Entlastung soll nach einem geplanten Gesetzesbeschluss des spanischen Ministerrats bis zu 83 Milliarden Euro betragen. Die hohen Schulden von Regionen wie Katalonien haben nach Ansicht der andalusischen Regierung negative Auswirkungen auf die gesamte spanische Bevölkerung, da dies lediglich das Resultat jahrelanger Misswirtschaft sei.