Der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska hat einen diplomatischen Besuch nach Algerien unternommen, um die wachsende Herausforderung der illegalen Migration nach Baleares anzugehen. Diese Reise stieß sowohl bei der rechtspolitischen Partei Vox als auch bei der konservativen Volkspartei (PP) auf Kritik. Beide Parteien äußerten Zweifel an den möglichen Ergebnissen des Besuchs und bezeichneten ihn als zu spät gekommen. Laut Manuela Cañadas von Vox sei die Reise „puro teatro“ und Sebastià Sagreras vom PP stimmte zu, indem er meinte, die Initiative käme erst nach einer langen Zeit der Untätigkeit.
Baleares und die politische Reaktion auf Migration
Die stark frequentierte Route der illegalen Migration von Algerien auf die Balearen ist ein zentrales Anliegen für die spanische Regierung geworden. Marlaska wird Gespräche mit seinem algerischen Amtskollegen Said Sayoud führen, begleitet von hochrangigen Vertretern der spanischen Polizei und der Guardia Civil.
Die Reise Marlaskas folgt auf einen kürzlichen Besuch der balearischen Regierungspräsidentin Marga Prohens in Brüssel. Dort traf sie sich mit dem EU-Kommissar für Inneres und Migration, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Sie betonte, dass die Balearen als südliche Grenzen Europas eine wichtige Rolle im Kontext der europäischen Migrationsdynamiken spielen. Viele der irregulären Migranten, die Baleares erreichen, reisen weiter in andere Länder Europas.