Die Entscheidung des Consells von Mallorca, die bisher direkt vergebenen Subventionen an die Obra Cultural Balear (OCB) und Joves per la Llengua einzustellen, hat in verschiedenen politischen Lagern für Aufsehen gesorgt. Die Gelder, die traditionell an diese Gruppen flossen, sollen ab 2026 über öffentliche Ausschreibungen vergeben werden. Dies ist Teil der im Haushalt von PP und Vox für das Jahr 2026 festgelegten Maßnahmen.
Scharfe Kritik von Joves per la Llengua
Die Reaktion von Joves per la Llengua fiel deutlich aus. Die Organisation bezeichnete die Kürzung als Angriff auf das Volk von Mallorca und befürchtet, wichtige kulturelle Veranstaltungen wie die Acampallengua und Correllengua nicht mehr im gewohnten Umfang unterstützen zu können. Die bisherige jährliche Finanzierung in Höhe von 45.000 Euro für die Sprachförderung wird damit stark eingekürzt.
Regierung verteidigt neue Vergabepraxis
Jaume Bauzà, Minister für Tourismus, Kultur und Sport, äußerte sich gegenteilig. Er begrüßte die Entscheidung und sieht darin das Ende einer bevorzugten Behandlung einzelner Organisationen. Künftig müssten alle Einrichtungen gleichberechtigt am Subventionsprozess teilnehmen. Seiner Ansicht nach sei die Entscheidung kohärent mit den Zielen seiner Verwaltung und stelle keinen Rückschritt in der Sprachförderung dar.
Die sozialistische Abgeordnete Amanda Fernández meldete sich im Parlament ebenfalls zu Wort. Sie kritisierte die Maßnahme als Forderung von Vox und warf der Regierung vor, das Prinzip der freien Konkurrenz nur dort anzuwenden, wo es den eigenen Interessen diene.
Die Debatte um die Förderung der katalanischen Sprache auf den Balearen ist damit in eine neue Runde gegangen. Die Positionen bleiben kontrovers.










