Rund zwanzig Bewerber aus Ibiza konnten sich am Samstag nicht zur Justizprüfung auf Palma vorstellen, da ihr Flug abgesagt wurde. Der geplante Flug sollte um sieben Uhr morgens starten, wurde jedoch aus unbekannten Gründen gestrichen. Während die Hälfte der 50 betroffenen Bewerber erfolgreich auf einen anderen Flug umgebucht wurde und rechtzeitig zur um neun Uhr beginnenden Prüfung in Palma ankam, blieb der Rest ohne alternative Transportmöglichkeit.
Einige Kandidaten aus Ibiza hatten vorausschauend bereits die Nacht zuvor in der balearischen Hauptstadt verbracht, um pünktlich zur Prüfung zu sein. Die Prüfungen fanden in der Fakultät für Recht und Wirtschaft im Gebäude Gaspar Melchor de Jovellanos statt. Insgesamt waren rund 1.300 Bewerber aus den Balearen, darunter Menorca, Ibiza und Formentera, aufgerufen, sich zu den Prüfungen der Cuerpos de Gestión, Tramitación und Auxilio Judicial der Administración de Justicia einzufinden.
Beschränkter Zugang für Bewerber auf Ibiza
Vom Ministerium wurde lediglich ein zentraler Prüfungsort für die gesamten Balearen vorgesehen, was aufgrund der doppelten Inselabhängigkeit ein bekanntes Risiko beinhaltet. Der spanische Gewerkschaft CSIF kritisierte die Situation scharf: Die verfügbaren 2.312 Stellen auf nationaler Ebene seien weitgehend unzureichend und könnten die in den vergangenen Jahren angehäuften Personalverluste nicht kompensieren. Besonders problematisch sei die Situation in den Balearen, wo die Interinitätsrate bei 50 Prozent liegt.
Eine zusätzliche Herausforderung stellt laut der Gewerkschaftspanne dar, dass viele Bewerber Stellen in den balearischen Gerichten aufgrund der niedrigen Gehälter ablehnen, die nicht die hohen Lebenshaltungskosten im Archipel decken. CSIF fordert eine Erhöhung der Residenzentschädigung, um sie an Niveaus wie in Ceuta und Melilla anzugleichen.