Der Präsident des Consell de Mallorca, Llorenç Galmés, hat den Rücktritt des Delegierten der spanischen Regierung auf den Balearen, Alfonso Rodríguez, gefordert. Galmés wirft ihm vor, die Öffentlichkeit über den Einsatz der EU-Grenzschutzbehörde Frontex in der Region belogen zu haben.
Galmés machte diese Vorwürfe, nachdem ein Frontex-Sprecher erklärt hatte, dass die spanische Regierung zu keinem Zeitpunkt den Einsatz von Frontex-Agenten an den Küsten der Balearen beantragt habe. „Der Delegierte hat in dieser Angelegenheit sowohl die Bürger als auch das spanische Parlament belogen“, kritisierte Galmés scharf. Laut Galmés sei die Regierung in Madrid verantwortlich für die gestiegene Zahl illegaler Einwanderer, die das bestehende System auf den Balearen überfordere.
Rücktrittsforderungen wegen Frontex in Mallorca
Auch die Präsidentin der balearischen Regierung, Marga Prohens, unterstützte die Rücktrittsforderung und stellte in Frage, warum die spanische Regierung keinen stärkeren Grenzschutz wolle. Sie äußerte sich im Rahmen eines öffentlichen Termins und richtete ebenfalls scharfe Worte an die Regierung.
Die Kritik der beiden Politiker unterstreicht die wachsenden Spannungen rund um das Thema Einwanderung und Grenzschutz auf den Balearen, das die Region seit Monaten belastet. Die Forderungen nach mehr Unterstützung durch die Zentralregierung in Madrid, sowohl auf technischer als auch auf materieller Ebene, werden immer lauter.