Antitaurine Gruppen haben sich empört über Schmährufe gegen den spanischen Regierungschef Pedro Sánchez gezeigt, die beim jüngsten Stierkampf in der Arena La Monumental in Muro (Mallorca) laut wurden. Während der Veranstaltung rief das Publikum Parolen wie „Pedro Sánchez, hijo de puta“.
Die Franz Weber Stiftung kritisierte den Anstieg von Hassbotschaften in spanischen Arenen, die ihrer Meinung nach von der extremen Rechten genutzt werden, um Andersdenkende zu diffamieren. Derartige Rufe wurden auch in Städten wie Valladolid, Albacete und Melilla verzeichnet, doch blieben offizielle Reaktionen aus.
Proteste gegen Enttabuisierung der Gewalt in Arenen auf Mallorca
Besorgniserregend sei auch, dass Minderjährige durch die Aufhebung eines früheren Verbots, durchgeführt von PP und Vox, nun Zugang zu solchen Veranstaltungen haben und so womöglich Gewalt normalisieren. Die Stiftung forderte die lokalen Behörden auf, sich öffentlich gegen diese Vorfälle auszusprechen.
Zusätzlich zu den Beschimpfungen wies die Stiftung auf weitere unangebrachte Verhaltensweisen wie Alkohol- und Tabakkonsum sowie unterschwellige Drohungen hin, die häufig in den Arenen auftreten. Eine Protestaktion von fünf Tierschutzorganisationen gegen die Rückkehr des Stierkampfs nach acht Jahren in Muro verzeichnete allerdings nur wenig Zulauf.
Mallorca und die Kritik an Stierkampfgebräuchen
Die Demonstranten kritisieren die Enttabuisierung von Gewalt und fordern ein Umdenken in Bezug auf Stierkampf. Trotz ihrer Bemühungen bleibt der Stierkampf ein umstrittenes Thema in Spanien.