Auf Mallorca hat die Obdachlosigkeit ein alarmierendes Rekordniveau erreicht. Immer mehr Menschen, die in regulärer Beschäftigung stehen oder Sozialleistungen beziehen, finden keinen festen Wohnsitz. Hugo Cózar, Sozialarbeiter beim Roten Kreuz, beschreibt die Situation als bedenklich. Die mobile Einheit, die er leitet, erhält zwischen 40 und 50 Notrufe täglich, doch Kapazitätsengpässe zwingen das Team, Prioritäten zu setzen und sich auf besonders gefährdete Personen zu konzentrieren.
Ein entscheidender Faktor für die steigenden Zahlen ist der unerschwingliche Wohnungsmarkt in Palma. Die Mieten für ein Zimmer liegen zwischen 400 und 900 Euro, was für viele Menschen unbezahlbar ist. Während das städtische und das regionale Sozialamt IMAS ihre Kapazitäten mit neuen Unterkünften erweiterten, bleiben die Wartelisten lang und die Angebote überlastet.
Herausforderungen für Sozialarbeiter auf Mallorca
Obgleich im Januar 2024 einige neue Plätze geschaffen wurden, wie etwa ein neues Heim in Binissalem, bleiben die Fortschritte begrenzt. Eine geplante Ausschreibung für eine weitere Notunterkunft mit 50 Plätzen konnte nicht realisiert werden. Allerdings befinden sich Verhandlungen über den Kauf der Einrichtung Es Refugi, die 25 zusätzliche Plätze bieten soll, in der finalen Phase.
Die Arbeit der mobilen Einheit des Roten Kreuzes umfasst die Verteilung von Decken, Schlafsäcken und Lebensmitteln und zielt darauf ab, die obdachlosen Menschen längerfristig zu begleiten. Das Team sieht sich mit einer vielfältigen Gruppe von Hilfesuchenden konfrontiert, von Senioren über Berufstätige bis hin zu Migranten und Menschen mit gesundheitlichen Problemen.