Die Balearen haben einen besorgniserregenden Anstieg der Ankünfte von Migranten verzeichnet. Seit Jahresbeginn erreichten 327 Boote mit insgesamt 6.030 Migranten die Region, was die Zahlen des gesamten Vorjahres übertrifft. Die Route zwischen Algerien und den Balearen verzeichnete einen Anstieg von 87 Prozent und gilt als die am stärksten wachsende illegale Migrationsroute in Europa.
In diesem Zusammenhang warf die balearische Ministerpräsidentin der spanischen Zentralregierung Untätigkeit vor, da das Thema in ihrer Zuständigkeit liege. Aufgrund fehlender materielle und finanzielle Mittel sei die Region nicht in der Lage, die steigenden Ankunftszahlen zu bewältigen.
Migrationskrise auf den Balearen
Obwohl Frontex seit Februar die Region verstärkt überwacht, ist laut der balearischen Landesregierung die Effektivität dieser Maßnahmen nicht ausreichend, um die Situation zu bewältigen. Die balearische Regierung fordert Zugang zu Flug- und Seefahrtprotokollen sowie eine detaillierte Erklärung der Frontex-Interventionen.
Alfonso Rodríguez, Vertreter der spanischen Regierung auf den Balearen, erklärte, dass die europäische Grenzschutzagentur Frontex im westlichen Mittelmeer operiere, jedoch nicht primär auf die Balearen fokussiert sei. Seit Anfang 2025 hat die Nationalpolizei bereits 69 mutmaßliche Schleuser festgenommen.
Balearen rufen EU zur Unterstützung auf
Der Hilferuf an die EU zielt darauf ab, sowohl materiellen als auch finanziellen Beistand zu erhalten, um die Herausforderungen zu bewältigen und die Entwicklung einer gefährlichen und kriminell kontrollierten Migrationsroute zu stoppen, wie es von der balearischen Regierungsseite dargestellt wurde.
Die Debatte und die Forderungen an die EU sowie die spanische Regierung hin zu koordinierten und umfassenden Maßnahmen sind dringlicher denn je, da die Migrationsroute über Algerien weiterhin dynamisch wächst und die Infrastruktur der Balearen überlastet. Spanien und die EU stehen vor der Herausforderung, eine wirksame Antwort zur Regelung und Bewältigung dieser Migrationsströme zu finden, bevor sich die Situation weiter verschärft.