Die Balearen haben mit 5.909 Personen, die bisher im Jahr 2025 illegal eingereist sind, einen neuen Migrationsrekord aufgestellt. Am Samstag erreichten drei Boote mit 40 Personen die Inseln Formentera und Mallorca, was die bisherigen Rekordzahlen von 5.882 Migranten im Jahr 2024 übersteigt.
Bis zum 30. September zählten die Behörden 5.827 Ankünfte, mit zusätzlich 82 Migranten im Oktober. Dies stellt eine Zunahme von 2.661 Personen im Vergleich zum Vorjahr dar, was einem Anstieg von 84% entspricht. Insgesamt 314 Boote landeten, 124 mehr als im Jahr 2024. Die Monate Oktober bis Dezember sind erfahrungsgemäß besonders aktiv, was die Zahl der Ankünfte betrifft.
Migrationskritische Debatten auf den Balearen
Organisationen wie Caminando Fronteras haben über das Verschwinden von Dutzenden von Menschen auf der Route nach Baleares berichtet. Schätzungen zufolge starben bis Mai 328 Menschen, zumeist auf dem Weg von Algerien zu den Inseln. Über 40 Leichen wurden an den Küsten gefunden.
Das Thema Migration steht im Mittelpunkt politischer Kontroversen. Die Regionalregierung hat wiederholt ihre Unfähigkeit betont, die hohe Zahl von Migranten zu bewältigen, und fordert Hilfe von der Zentralregierung. Die Landesregierung verlangt unter anderem den Einsatz von Frontex und diplomatische Vereinbarungen mit Algerien zur Eindämmung der Abfahrten der Boote. Differenzen gibt es auch in der Frage der Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (MenAs).
Während die Zentralregierung ein System zur Entlastung überlasteter Regionen wie der Kanaren, Ceuta und Melilla eingeführt hat, hat die Regionalregierung rechtliche Schritte eingeleitet, um dies zu blockieren. Linke Parteien wie Més per Mallorca und die PSOE kritisierten die Haltung der Regionalregierung, während Vox sich vehement gegen die Aufnahme von Migranten ausspricht.