Die neuesten Ergebnisse der Kompetenztests des Instituts für Bildungsbewertung und Qualität (IAQSE) zeigen, dass Schüler auf Mallorca bessere Englisch- als Katalanischkenntnisse aufweisen. Während Grundschüler Fortschritte in Sprach- und Mathematikkompetenzen machen, verzeichnet die Sekundarstufe Rückschritte, besonders in Katalanisch. Erstmals getestet wurden Schüler der Abschlussklasse (4. ESO). Nur 46 Prozent erreichen ein zufriedenstellendes Niveau in Katalanisch, verglichen mit 52 Prozent in Spanisch und 54 Prozent in Englisch. Die Mathematikerfolge sind ebenfalls niedrig, mit Quoten zwischen 35,6 Prozent und 43 Prozent.
Bildungssituation auf Mallorca
In der Grundschule gibt es Fortschritte, speziell in Spanisch und Englisch, wo über die Hälfte der Schüler ein solides Kompetenzniveau erreicht. Die Auswertung zeigt aber auch regionale Unterschiede: Auf Menorca fiel das Katalanisch-Niveau um 8 Prozentpunkte auf 47 Prozent, während es auf Ibiza und Formentera sogar auf 33,1 Prozent sank. In der 8. Klasse (2. ESO) war der Katalanisch-Rückgang besonders dramatisch, von 59 Prozent auf 44 Prozent zufriedenstellender Niveaus. Englisch verlor ebenfalls deutlich an Boden. Spanisch hingegen zeigte leichte Verbesserungen.
Menorca und die Balearen im Fokus
Unter Experten herrscht Besorgnis bezüglich der sprachlichen Schieflage. Schüler der Balearen beenden ihre Schullaufbahn besser in Spanisch und Englisch als in der Amtssprache Katalanisch. Der Lehrerverband STEI fordert daher einen „sofortigen Sprach-Notfallplan“, um die Abwärtstrends umzukehren und die Sprachkompetenzen zu verbessern. Zugleich wird ein Maßnahmenpaket an Schulen verteilt, um die Katalanischkompetenz zu stärken.