Der Sprecher der Balearenregierung, Antoni Costa, hat die jüngsten Ausführungen des Regierungsdelegierten Alfonso Rodríguez zur Frontex-Präsenz auf den Balearen als ‚Geschmacklosigkeit‘ bezeichnet. Rodríguez hatte erklärt, dass Frontex bereits im Archipel aktiv sei, während Costa fordert, dass eine tatsächliche Präsenz der Agentur nur mit einem stationierten Flugzeug und zusätzlichem humanitärem Personal gegeben wäre.
Die Diskussion entzündete sich während einer Pressekonferenz nach der Sitzung des Consell de Govern, bei der Costa die Behauptung zurückwies, dass die Stationierung eines Flugzeugs in Málaga eine Frontex-Präsenz auf den Balearen darstelle. Er betonte die Notwendigkeit einer sichtbaren und abschreckenden Präsenz der Grenzschutzagentur, wie sie bereits auf den Kanaren und in anderen europäischen Regionen existiert.
Frontex-Kontroverse auf den Balearen
Rodríguez hatte in einer gemischten Kommission von Kongress und Senat erklärt, dass Frontex auf den Balearen operiere, indem sie vom Flughafen Málaga aus agiere. Diese Aussage reichte den Parteien PP und Vox nicht, die eine detaillierte Erklärung über die steigenden Migrationsströme entlang der algerischen Route forderten. Diese Route hat bereits zur Anlandung von über 6.000 illegalen Migranten in diesem Jahr geführt.
In seiner Erklärung in Madrid beschuldigte der Regierungsdelegierte Rodríguez die PP und Vox, die Migrationsproblematik zu politischen Zwecken auszunutzen und damit Stimmen zu gewinnen, während sie ihre eigenen Verwaltungsmissstände verdecken wollten. Diese Anschuldigungen führten zu weiteren Spannungen und der Forderung von Vox nach Rodríguez‘ Rücktritt.