In Spanien hat das Fehlen einer effektiven Forstwirtschaft zu einer Zunahme extremer Waldbrände geführt. Experten sind sich einig, dass eine Verbesserung der Waldpflege erforderlich ist, um künftige Brände zu verhindern. Diese Forderungen wurden besonders deutlich nach dem großen Waldbrand im August, als 380.000 Hektar Land in Flammen standen. Diese Katastrophe setzte einen Meilenstein in der Geschichte der spanischen Waldbrände seit 2006.
Der Anstieg der Temperaturen und die erhöhte Verfügbarkeit von entzündlichem Material, wie etwa durch starken Pflanzenwuchs nach heftigen Regenfällen, haben zur Intensität der Brände beigetragen. Dabei steht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Waldpflege im Vordergrund, die es ermöglicht, Biomasse regelmäßig zu entfernen und Vegetation zu kontrollieren.
Waldmanagement in Spanien
In Spanien gibt es über 28 Millionen Hektar Forstgebiete, die einen bedeutenden Teil des Landes ausmachen. Dies stellt das Land vor große Herausforderungen, da viele dieser Gebiete schwer zugänglich sind. Laut der spanischen Gesetzgebung, insbesondere der Ley de Montes, sind sowohl private als auch öffentliche Akteure für die Erhaltung und Pflege der Wälder verantwortlich.
Allerdings gestaltet sich die Umsetzung durch administrative Barrieren und unterschiedlichen regionalen Regelungen als schwierig. So müssen Besitzer von Forstland in einigen Gebieten, wie etwa in Galicien, sicherstellen, dass ihre Grundstücke in gutem Zustand gehalten werden, andernfalls drohen ihnen hohe Geldstrafen. Die Bürokratie und ein Mangel an technischem Personal verzögern oft notwendige Maßnahmen, was die Situation noch verschärft.
Das Problem ist nicht nur finanzieller Art. Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften für Maßnahmen wie das Freiräumen von Waldgebieten ist ebenfalls eine Herausforderung. Dadurch wird die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen weiter erschwert, obwohl Schätzungen zufolge Investitionen in die Waldpflege langfristige finanzielle Einsparungen bringen könnten.
Mónica Parrilla de Diego von Greenpeace betont die soziale und ökologische Dimension der Waldbrände und die Dringlichkeit präventiver Maßnahmen. Obwohl Fortschritte notwendig sind, bleibt die Bürokratie ein bedeutendes Hindernis auf dem Weg zu einem besser geschützten und verwalteten Waldgebiet in Spanien.