Auf dem am Montag in Tianjin, China, abgehaltenen Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (OCS) hat ein eindrucksvolles Ereignis die Aufmerksamkeit internationaler Beobachter auf sich gezogen. Während des traditionellen Familienfotos der führenden Staatschefs rief der chinesische Präsident Xi Jinping seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin beiseite, was zu einer bemerkenswerten Szene führte.
Nachdem die beiden gemeinsam posiert hatten, winkte Xi sofort seinem persönlichen Dolmetscher, woraufhin sich die beiden Führer für ein längeres privates Gespräch zurückzogen. Die übrigen Anwesenden, darunter der indische Premierminister Narendra Modi, mussten in der Warteschlange verharren. Dieser symbolkräftige Austausch zwischen Xi und Putin unterstreicht die enge Allianz zwischen Peking und Moskau vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit dem Westen.
Unvergessliches Treffen in Tianjin
Der OCS-Gipfel, die größte Zusammenkunft seit der Gründung der Organisation im Jahr 2001, zog über 20 Führungspersönlichkeiten von Mitglieds- und Beobachterstaaten sowie Dialogpartnern an, darunter Russland, Indien, Iran, Pakistan und Belarus. Xi Jinping nutzte die Gelegenheit, um das „einschüchternde Verhalten“ gewisser Länder zu kritisieren, eine offenkundige Anspielung auf die Vereinigten Staaten und ihre unter der Administration von Donald Trump verhängten Zölle von 50 % auf Indiens Käufe von russischem Öl.
Putin lobte in seiner Rede die „Bemühungen“ Chinas und Indiens, die Lösung des Ukraine-Konflikts zu unterstützen, und hob hervor, dass die „Verständigungen“ in seinem jüngsten Treffen mit Trump in Alaska den Weg für Frieden ebnen könnten, obwohl die NATO-Osterweiterung als ein Schlüsselproblem für eine nachhaltige Lösung behandelt werden müsse.
OCS als Gegengewicht zu westlichen Allianzen
Die Ergebnisse des Gipfels spiegeln das Bestreben der OCS wider, sich als Gegengewicht zu westlichen Allianzen wie der NATO zu etablieren und eine „multipolare Weltordnung“ zu fördern. Die abschließende Erklärung vermied jedoch eine direkte Erwähnung des Ukraine-Konflikts, was einige Analysten als Zeichen interner Spannungen und der Schwierigkeit, unterschiedliche Interessen der Mitglieder zu vereinbaren, ansehen.
Trotzdem diente das Treffen der Stärkung der Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Energie und Sicherheit, insbesondere um Terrorismus, Separatismus und Extremismus entgegenzuwirken. Präsenz von Führungspersönlichkeiten wie Modi, der für Frieden und Stabilität in der Region plädierte, und die Bilder der Kameradschaft zwischen Xi, Putin und Modi senden eine klare Botschaft der Einheit gegenüber Washingtons Druck, insbesondere nach den Handelsbeschränkungen gegen Indien.
Das private Treffen zwischen Xi und Putin, zusammen mit den Äußerungen von Letzterem, hob die Stärkung der chinesisch-russischen Allianz mit Peking hervor.