Auf Mallorca haben Ermittler einen geplanten IS-Anschlag in letzter Minute verhindert. Die Polizei nahm im Juni 2017 fünf Gruppenmitglieder fest, die unmittelbar davorstanden, einen Anschlag auszuführen. Die Verdächtigen hatten darüber diskutiert, ein Fahrzeug in eine Menschenmenge zu lenken oder Passanten auf offener Straße niederzustechen. Ein zentraler Angeklagter ist der salafistische Prediger Tarik C., der mehrfach auf der Insel weilte und dort Propaganda betrieben haben soll.
Ihre Absichten erhielten sicherheitsrelevante Dringlichkeit, nachdem die Verdächtigen im Juni 2017 in Telefonaten deutlich von möglichen Anschlagsplänen sprachen. Die Ermittler hörten ab, wie sie über das Rammen einer Menschenmenge mit einem Fahrzeug sowie Angriffe im öffentlichen Raum diskutierten. Diese Gespräche führten zur unverzüglichen Festnahme der fünf Angeklagten.
IS-Pläne auf Mallorca vereitelt
Im Zentrum der Anklage steht der gebürtige Belgier Tarik C., der den IS unterstützte und nach seiner Ausweisung aus Marokko auf Mallorca wiederholt in Erscheinung trat. Über seinen YouTube-Kanal verbreitete er Inhalte, die zum IS-Terror motivieren sollten. Die Behörden konnten die Gruppe durch eine auf Mallorca gedrehte Videoserie identifizieren, die die Radikalisierung eines jungen Muslims zeigt.
Zusätzlich zur ungewollten Videoproduktion in entscheidender Bedeutung stellte sich die Rolle von Azzouz A. dar, der als Rekrutierer von Minderjährigen verdächtigt wird und in dessen Wohnung Videos über Kampftrainings für Kinder entdeckt wurden. Die Verteidigung stellte die Beteiligung der Angeklagten infrage, indem sie die Videos als Fiktion darstellte.




















