Die deutsche Künstlerin Charlie Stein hat mit ihrer Ausstellung „Everything not saved will be lost“ auf Mallorca für Aufsehen gesorgt. Die unter anderem aus der ikonischen Nintendo-Warnung inspirierte Ausstellung beschäftigt sich unter anderem mit den Themen Vergänglichkeit und kulturelles Gedächtnis. Die Werke sind im CCA Andratx noch bis zum 20. Dezember zu sehen.
Zu Beginn zeigte das Kulturzentrum La Misericòrdia in Palma einen Vorgeschmack mit „The Real Thing“. Die Künstlerin, die durch ihre faszinierenden Performances und Präsenz besticht, schuf in ihrer kurzen, intensiven Residenz auf der Insel viele neue Werke, die Zeugnis des einzigartigen Schaffensprozesses geben. Das trockene Klima Mallorcas beeinflusste dabei direkt Steins Arbeitsweise.
Ausstellung in Andratx erforscht Realismus und Unwirklichkeit
Auf den Leinwänden begegnen Besucher verfremdeten, halbhumanoiden Figuren. Zwischen Bewegung und Statik, Tanz und Spannung scheint keine klare Grenze zu ziehen. Diese Kunstwerke spiegeln das Zusammenspiel von Technologie und Isolation wider – Phänomene unserer aktuellen Lebenswelt. Charlie Stein verwendet hierfür Collagen aus Fotografien und Computermodellen, die sie gekonnt auf die Leinwand überträgt.
Steins künstlerische Narrative untersuchen die fluiden Grenzen zwischen Körperlichkeit und Objekten. Latex-Überzüge, gesichtslose Gesichter und Spannungsfelder zwischen Intimität und Bedrohung prägen ihre Werke. Die Ausstellung hinterfragt, welche Berührung in einer digital geprägten Welt noch Bestand hat.
Charakterlose Körper: Identität neu gedacht
Charlie Steins Arbeiten erzeugen bewusst Spannungsfelder im Betrachter: Sie lotet die Grenzen von Identität und Körperlichkeit aus und lässt diese bewusst verschwimmen. Tiere als Motive symbolisieren kulturell aufgeladene Konzepte, die ihre Bedeutung zwischen Niedlichem und Bedrohlichem neu definieren. Steins Ausstellungen in Palma und Andratx bieten weit mehr als eine reine Auseinandersetzung mit „weiblichen“ Formen. Vielmehr hinterfragen sie die kulturellen Prägungen unserer Zeit.
Die Ausstellung „The Real Thing“ in Palma bleibt noch bis zum 22. November geöffnet. Verlängert Neugierige die Auseinandersetzung mit Charlie Steins spannender Bildsprache auch im November dh