Der renommierte Fotograf Joan Fontcuberta hat bis Dienstag in Llucmajor an einem Projekt gearbeitet, das der malerischen und skulpturalen Darstellung von Bäumen gewidmet ist. Unterstützt von Workshop-Teilnehmern entwickelte er eine neue Serie, die im April 2026 im Centre Internacional de Fotografia Toni Catany ausgestellt wird. Begleitend dazu wird die Schau „Monstrorum historia“ im Madrider Casal Solleric präsentiert.
Projekt auf Mallorca thematisiert Natur und Fotografie
Fontcuberta erkundete das Feuerbakterium Xylella fastidiosa, das viele Bäume in der Region bedroht. Seine Fotografien zeigen die gequälten Formen der betroffenen Bäume und reflektieren über Zeit, Vergänglichkeit und Tod. Durch die Fusion verschiedener Genres wie Porträt, Landschaft und Stillleben wird eine besondere Atmosphären erzeugt, die den Betrachter einlädt, eigene Empfindungen zu projizieren.
Kritisch beleuchtet Fontcuberta auch den Wahrheitsanspruch der Fotografie und lässt Raum für Interpretationen und Zufälle. Künstliche Intelligenz könnte dabei Teil des Schaffensprozesses werden, etwa um Algorithmen zu programmieren. Die Vorstellung, dass Fotografie Realität widerspiegelt, wird hinterfragt; sie ist mehr ein beschreibendes Element, das stets eine Fiktion bleibt.
Kreative Nutzung von KI in der Fotografie
Fontcuberta sieht die Entwicklung hin zur algorithmischen Fotografie als Chance, wenn diese Technologie intelligent genutzt wird. Er betont, dass Bilder immer Fiktionen waren und nahezu malerisch konstruiert werden können, auch wenn Algorithmen statt Pinsel zur Anwendung kommen. Dies verdeutlicht die Rückkehr zur Erkenntnis, dass Fotografie keine Ersatzrealität ist, sondern ein Mittel, um die Welt zu beschreiben.
Das Projekt „Retratar arbres“ wurde bis Dienstag erarbeitet und wird ab April 2026 im Toni Catany Zentrum gezeigt. Weitere Details sind auf der Webseite fundaciotonicatany.cat verfügbar.