Auf Mallorca haben im August sinkende Touristenzahlen nicht zu geringeren Einnahmen geführt. Die Zahl der deutschen Besucher sank um 4,1 Prozent, die der spanischen um 5,2 Prozent. Diese Entwicklung, die bereits seit Mai zu beobachten ist, hängt mit gestiegenen Preisen zusammen. Immer mehr Reisende suchen günstigere Alternativen im östlichen Mittelmeerraum wie Griechenland, die Türkei oder Ägypten. Trotzdem bleibt Mallorca gut besucht, da Touristen aus Frankreich, Großbritannien und anderen Ländern mit hohem Budget einspringen.
Steigende Preise kompensieren Rückgang
Die Aufenthaltstage der Urlauber sind durchschnittlich kürzer geworden und belaufen sich auf fünf bis sechs Tage, während der August im Durchschnitt noch eine Woche bot. Die Gesamtübernachtungen stiegen nur um 0,2 Prozent an. Die höhere Nachfrageelastizität zeigt sich in den gestiegenen Tagessätzen, was die Touristenzahlenkompensiert, obwohl sie insgesamt gesunken sind. Ein Bier im Hotelrestaurant kann inzwischen 15 Euro kosten, was als Nachteil zwar wahrgenommen wird, jedoch die Einnahmen der Insel nicht gefährdet.
Mallorca trotzt der Kritik
Trotz Protesten gegen Überfüllung und Preisschocks verzeichnet Mallorca im laufenden Jahr wieder Besucherzahlen auf Rekordniveau. Mit erwarteten 14 Millionen Besuchern und Einnahmen von 17 Milliarden Euro in den ersten acht Monaten bleiben negative Schlagzeilen ohne größeren Einfluss auf den Tourismus. Die Proteste, sei es durch Demonstrationen oder in sozialen Netzwerken, scheinen keine nennenswerte Abschreckung zu sein. Die Strategie hat ihren finanziellen Erfolg gefunden.