Die Blauzungenkrankheit hat in der vergangenen Woche die Viehwirtschaft auf Mallorca schwer getroffen. Aufgrund eines Krankheitsausbruchs auf einem Hof in Bunyola, wo der Serotyp 3 des Virus festgestellt wurde, hat die Regierung den Tierseuchennotstand ausgerufen. Ein verpflichtendes Impfprogramm wurde in den betroffenen Gebieten gestartet, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Zudem wurde der Tiertransport eingeschränkt.
Blauzungenkrankheit auf Mallorca
Das spanische Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung betont die Bedeutung der Impfkampagne als entscheidende Maßnahme gegen die Serotypen 3 und 8 des Virus, die sich schnell auf dem gesamten Staatsgebiet ausbreiten. Die Balearen sind derzeit die einzige autonome Region mit einem fortlaufenden Blauzungen-Ausrottungsprogramm, welches nun intensiviert wird.
Die Blauzungenkrankheit, übertragen durch Culicoides-Mücken, befällt vor allem Schafe, die eine hohe Sterblichkeitsrate aufweisen. Rinder zeigen schwächere Symptome, jedoch sind auch hier Impfungen notwendig, um Handel und Exporte zu schützen. Das Virus stellt keine Bedrohung für den Menschen dar, hat jedoch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen.
Notfallmaßnahmen und wirtschaftliche Konsequenzen
Die Kampagne zur Impfung gegen den Serotyp 8 wurde bereits erfolgreich mit einer hohen Abdeckung durchgeführt, nun folgt die Immunisierung gegen den Serotyp 3. Bislang wurden 92 % der Schafe und 91 % der Rinder in den Balearen geimpft. Die Regierung der Balearen stellt 1,3 Millionen Euro an Hilfsgeldern zur Verfügung, um die durch die Einschränkungen entstandenen Verluste der Landwirte zu kompensieren.
Das Virus verbreitet sich nicht durch direkten Kontakt oder über die Atemwege, sondern durch Mückenstiche, was zu überraschenden geografischen Sprüngen der Infektionsherde führt, auch auf die Insel Mallorca.