Auf Mallorca hat das Wirtschaftsforum El Económico spannungsreiche Diskussionen über die weltpolitische Lage eröffnet. Der führende Wirtschaftsexperte auf den Balearen, Antoni Riera, zog in seiner Videobotschaft Parallelen zwischen der heutigen Situation und der Finanzkrise 2008 und betonte die Notwendigkeit eines Umdenkens für nachhaltiges Wachstum auf den Inseln. Gonzalo Gortázar, Vorstand der CaixaBank, sprach über die Bedeutung von Produktivität und technologischer Innovation.
Mallorca im Zentrum globaler Diskussionen
Der Höhepunkt des Forums war die Diskussion zwischen den ehemaligen spanischen Diplomaten Santiago Cabanas und Rafael Dezcallar. Sie analysierten die tektonischen Verschiebungen in der Weltpolitik, hervorgerufen durch die Rivalität der Supermächte USA und China. Cabanas beschrieb die aktuelle US-Politik als polarisierend und sah eine Gefahr autoritärer Tendenzen. Dezcallar hob die wirtschaftliche Stärke Chinas ohne westliche Prinzipien hervor.
Beide Diplomaten stimmten überein, dass die technologische Vorherrschaft das zentrale Schlachtfeld der Konkurrenz darstellt. Während die USA noch führend sind, holt China schnell auf, insbesondere bei der Verarbeitung seltener Erden. Die militärische Dimension der Rivalität wurde ebenfalls diskutiert, mit einem besonderen Augenmerk auf das Südchinesische Meer und Taiwan.
Europa in der internationalen Ordnung
Die Rolle Europas in diesem geopolitischen Machtspiel wurde kritisch hinterfragt. Beide Diplomaten forderten eine stärkere wirtschaftliche Mobilisierung, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Eine Zusammenarbeit mit China im Klimaschutz könnte ein konstruktiver Schritt in Richtung einer neuen Weltordnung sein.
Das Forum in Mallorca bot somit einen tiefen Einblick in die aktuellen und kommenden globalen Herausforderungen, die sich aus den Beziehungen zwischen den USA, China und der Rolle Europas ergeben.