Am 25. Juni 1935 nahm die 33-jährige Maria Luisa Winckelmann, eine deutsche Touristin, sich in einem Hotel in Palma das Leben. Ihr Aufenthalt im „Meublé Condal“ im Stadtteil El Terreno war von einem tragischen Liebesdrama geprägt. Maria Luisa wartete auf ihren Bekannten, den Schweizer Arzt Sandro B., der jedoch nicht auf ihre Anklopfen reagierte. In der Nacht fiel ein Schuss, und als die Tür geöffnet wurde, fand man sie schwer verletzt auf ihrem Bett. Trotz der Bemühungen des Inselarztes konnte ihr nicht mehr geholfen werden. Die Umstände ihres Todes, einschließlich der Tatsache, dass sie zwei Pässe – einen deutschen und einen guatemaltekischen – besaß, führten zu einem komplexen rechtlichen Nachlassverfahren, das sowohl die deutschen als auch die guatemaltekischen Konsulate involvierte. Die Ermittlungen ergaben, dass Maria Luisa sich mit einer Mauser-Pistole selbst erschossen hatte. Der Fall erregte großes Aufsehen und führte zu einer langwierigen Auseinandersetzung um ihren Nachlass, der schließlich in einen Justizskandal mündete, als wertvolle Gegenstände aus ihrem Besitz veruntreut wurden. Ihr Grab auf dem Friedhof von Palma, das bis heute existiert, ist ein Mahnmal für das tragische Schicksal einer Frau, die in einer schwierigen Zeit lebte und deren Geschichte viele Fragen aufwirft. Am 90. Todestag wurde ihr mit einer roten Rose gedacht, was die anhaltende Faszination für ihr Leben und ihren Tod verdeutlicht.