Die Pianistin Dina Nedéltcheva hat auf dem Festival von Deià auf Mallorca mit ihrer Hommage an Frédéric Chopin begeistert. Am Mittwoch präsentierte sie in Son Marroig, einer der Austragungsstätten des Festivals, ein Konzertprogramm, das sich um den berühmten Komponisten rankte.
Das Konzert stand im Zeichen der weiblichen Komponisten, einem der zentralen Themen des 47. Festivals von Deià. Unter den aufgeführten Komponisten waren Clara Schumann und Maria Szymanowska, deren Werke als Vorläufer von Chopins Kompositionen gelten. Der in Bulgarien geborenen Künstlerin gelang es, diese mit Werken von Chopin zu verknüpfen und sie mit ihrer persönlichen künstlerischen Handschrift zu untermalen.
Chopins Walzer und Dina Nedéltcheva auf Mallorca
Ein besonderes Highlight des Abends war die Aufführung des im letzten Jahr in New York entdeckten Walzers von Chopin. Dieser galt als vergessen und wurde im Morgan Library & Museum in Manhattan entdeckt. Das Stück hatte im Jahr 2024 seine Premiere durch den gefeierten Pianisten Lang Lang.
Zu Beginn spielte Nedéltcheva ein Stück von Clara Schumann, das eine Hommage an Chopins Nocturnes darstellt. Es folgte ein musikalischer Dialog zwischen Mazurken von Szymanowska und Chopin sowie verschiedene Walzer, die von Cécile Chaminade und Amy Beach, einer Zeitgenossin von Chaminade, ergänzt wurden.
Ihre Darbietung fand ihren Höhepunkt in der Aufführung von Liszts „Vals oublié“ Nr. 1 und der dritten Sonate von Chopin, wobei beide Werke charakteristisch für die poetische Tiefe der Konzertpianistin interpretiert wurden. Dabei vertraute Nedéltcheva vollends auf ihre Erinnerung, mit Ausnahme zweier Schlüsselstellen, an denen sie zur Partitur griff.
Im Einklang mit der Widmung an weibliche Komponistinnen und dem Gedicht der Liebe zu Chopin schloss Nedéltcheva den Abend mit einer emotional tiefgründigen Interpretation ab, die sowohl bei Publikum als auch Fachkritikern großen Anklang fand.