In der kommenden Stadtratssitzung plant die Partei Vox, auf deren Unterstützung die Partido Popular angewiesen ist, die Umbenennung in Palma de Mallorca vorzuschlagen. Seit 2017, als die linke Koalition aus PSOE, Més und Podemos an der Macht war, trägt die Stadt offiziell den Namen Palma; zuvor war sie als Palma de Mallorca bekannt.
Diskussion um Palmas historischen Namen
Der Historiker Gaspar Valero kritisiert, dass alles politisiert werde, um die mallorquinische Identität zu untergraben. Er sprach dabei direkt Vox an. Seiner Meinung nach würde die Hinzufügung von ‚de Mallorca‘ entgegen dieser Identität agieren. Der Name der Stadt gehe auf die Römerzeit zurück, als Palma die Siegreiche und Pollentia die Mächtige zur Insel Maiorica gehörten.
Tomeu Bestard, Stadtschreiber, sieht beide Ansichten begründet, betont jedoch, dass Palma ein römisches Toponym sei und Palma de Mallorca seit dem 18. Jahrhundert gebraucht werde. Er bezeichnet die Namensfrage als politische Entscheidung, nicht als technische. Historiker Gabriel Ensenyat von der Universität der Balearen, die das Standardwerk der Toponyme herausgibt, zieht den Namen Palma vor und erklärt Palma de Mallorca als unnötige Erfindung der spanischen Kolonialgeschichte ab 1715.
Kontroversen um den Namen Palma de Mallorca
Gabriel Bibiloni, pensionierter Linguistikprofessor, spricht sich eindeutig für ‚Palma‘ aus. Der Name sei klar und benötige keinerlei Zusätze. Er weist darauf hin, dass es auch andere Orte mit dem Namen Barcelona gebe, ohne den Zusatz „von Katalonien“. Bibiloni bedauert, dass die Flughafenbehörde AENA den offiziellen Namen ignoriert und weiterhin ‚Palma de Mallorca‘ verwendet.
Die historische Erzählung Palmas führt über verschiedene Epochen hinweg, angefangen bei der Römergründung um 80 v. Chr. während der Besetzung Mallorcas um 123 v. Chr., über die Zwischennutzung durch Vandalen und Byzantiner bis zur islamischen Umbenennung in Madina Mayurqa. Nach der Eroberung durch Jaume I erhielt die Stadt den Namen Ciutat.