Der deutsche Immobilienunternehmer Matthias Kühn hat dem spanischen Staat 21,2 Millionen Euro geschuldet. Laut der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft der Balearen schuldet Kühn dem spanischen Fiskus eine erhebliche Summe. Die MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca“ erhielt Einsicht in die Ermittlungsakten und berichtet über detaillierte Schuldenlisten von Kühns Unternehmen.
Insgesamt führen die Ermittler 26 Gesellschaften auf, von denen 23 Steuerschulden haben. Beispielsweise schuldet „Punta de Manresa“ 6.938.726 Euro, während „Balearic Investment And Consultants S.L.“ 4.346.442 Euro schuldet. Einige Firmen wie „Icaro de Mallorca S.L.“ und „Achim Andratx Las Brisas S.L.“ haben hingegen keine Steuerschulden.
Ermittlungen auf den Balearen
Ursprünglich ging die Steuerbehörde von 13 Millionen Euro Schulden aus. Doch die Nachforschungen offenbarten ein komplexes Firmennetzwerk, durch das Kühn seine Vermögensverhältnisse zu verschleiern suchte. Dies geschah unter anderem mit Gesellschaften in Liechtenstein und Spanien.
Das Ermittlungsgericht in Palma klagt Kühn und sein Umfeld wegen Vermögensverlagerung, Prozessbetrug und strafbarer Insolvenz an. Im Fokus stehen zudem seine Söhne Marc und Nico, seine bekannte Ehefrau Norma Duval und sein Anwalt Jorge Sainz de Baranda.
Das Gericht hat Vermögenswerte über 28,3 Millionen Euro gepfändet, um mögliche zukünftige Strafzahlungen sicherzustellen.