Lucía Muñoz hat kürzlich die Kritik des Partido Popular (PP) und von Vox auf sich gezogen, indem sie seit über einem Monat im Stadtrat von Palma fehlt. Sie schloss sich einer humanitären Flottille nach Gaza an und machte am Montag in Madrid Halt, wo sie erklärte, dass sie nicht nach Palma zurückkehren werde, bis Israel die mallorquinische Aktivistin Reyes Rigo freigebe. Diese Ankündigung löste große Unzufriedenheit unter den beiden rechten Fraktionen im Stadtrat aus, die Muñoz Abwesenheit als eine Vernachlässigung ihres Amtes ansehen.
Lucía Muñoz und die politischen Spannungen in Palma
Die Spannungen nahmen weiter zu, da Muñoz bisher nicht auf ihre städtische Vergütung von 57.734 Euro brutto jährlich verzichtet hat. Während ihrer Abwesenheit präsentierte Muñoz drei Anträge für die Stadtratssitzung am 25. September, obwohl sie in dieser Zeit kurzzeitig in Israel inhaftiert war. Der Sprecher der Regierung, Llorenç Bauzá, und der Sprecher von Vox, Fulgencio Coll, kritisierten dies stark. Bauzá äußerte Verwunderung darüber, dass Muñoz trotz ihrer Rückkehr nach Spanien immer noch den Stadtrat von Palma meide.
Die Situation wird weiter dadurch verkompliziert, dass es keine Regelung gibt, die solche langen Abwesenheiten sanktioniert. Die Vorwürfe gegen Muñoz erinnern an die Kontroversen um eine andere Podemos-Politikerin, Sonia Vivas, die aufgrund ihrer Führung im Bereich LGTBI und Feminismus zurückgetreten war.
Keine Sanktionen für Langzeitabwesende
Muñoz trat ihre Reise am 31. August von Barcelona aus an. Mit an Bord waren die ebenfalls mallorquinischen Aktivistinnen Reyes Rigo und Alejandra Martínez. Letztere hat bereits vor dem Aufbruch ihren Posten als Kommunikationsberaterin aufgegeben. Die Abwesenheit kann sich ohne offizielle Sanktionen verlängern, da in Palma keine Bestimmungen existieren, die solch eine Abwesenheit reglementieren würden. Das Gesetz zur Regulierung der lokalen Verwaltungen verlangt die Entwicklung solcher Verordnungen, jedoch wurde dies bisher nicht umgesetzt.
Bereits im Juni nahm Muñoz an einer internationalen Demonstration zur Unterstützung Gazas teil, die in Ägypten endete. Während sich die politischen Spannungen im Stadtrat zuspitzen, ist unklar, wann und unter welchen Bedingungen sie ihren Posten wieder antreten wird.