Der Präsident des Institut Mallorquí d’Afers Socials (IMAS) und Conseller für Soziales, Guillermo Sánchez, hat der spanischen Regierung vorgeworfen, die unbegleiteten minderjährigen Migranten während der aktuellen Migrationskrise im Stich gelassen zu haben. Diese Krise betrifft in besonderem Maße die Inseln und verschärft die Überlastung des Schutzsystems für Minderjährige auf Mallorca.
Sánchez erklärte, dass der spanische Ministerrat lediglich eine bereits im August von der Staatssekretärin für Migration verabschiedete Resolution ratifiziert habe, die die administrative Vergabe von Dienstleistungen zur Betreuung erwachsener Migranten erleichtert. Dieses Verfahren enthielt jedoch keinerlei besondere Maßnahmen für Minderjährige. Laut Sánchez sei dies die am stärksten gefährdete Gruppe, die den größten Druck auf das insulare Schutzsystem ausübt.
Das System der Minderjährigen ist derzeit zu über 1150 % seiner Kapazität ausgelastet, was bedeutet, dass es zehnmal über seinen tatsächlichen Möglichkeiten betrieben wird, ohne verfügbare Räume oder ausreichend Personal, um die Kinder und Jugendlichen angemessen zu betreuen. Sánchez kritisierte die fehlende außerordentliche Finanzierung durch den Staat und warf der Regierung vor, die Minderjährigen wie ‚Ware‘ zu behandeln, indem sie Druck und institutionelle Erpressung statt objektiver und transparenter Kriterien nutze.
H2: Überlastung des Jugendsystems auf Mallorca
Der Präsident des IMAS forderte mit Nachdruck die Einbindung der spanischen Zentralregierung. Trotz der heiklen Situation hätten die zentralen Behörden nicht konkret auf die Forderungen nach wirtschaftlichen Hilfen für die Balearen reagiert. Die unerfüllten Zusagen des Regierungsdelegierten auf den Balearen kritisierte Sánchez ebenfalls heftig. Mallorca benötigt dringend Unterstützungsmaßnahmen, um eine menschenwürdige Betreuung der Minderjährigen zu gewährleisten.