Die Regierung von Mallorca hat am Freitag damit begonnen, das alte und verlassene Kasernengelände von Son Tous in Palma für die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Migranten vorzubereiten. Derzeit laufen die Arbeiten zur Errichtung von Barracken an diesem Standort, der bereits zur Aufnahme erwachsener Migranten genutzt wird. Der Regierungssprecher, Antoni Costa, betonte, dass diese Barracken speziell für minderjährige Migranten gedacht sind, die auf den Balearen ankommen, und nicht für die 49, die der Zentralregierung zugewiesen wurden.
Der Consell de Mallorca, der für die Betreuung der unbegleiteten Minderjährigen zuständig ist, hat bereits mit der Planung der Bauarbeiten für die Errichtung und Platzierung der Barracken begonnen. Dies geschieht als Notlösung angesichts der momentanen Überlastung der vorhandenen Kapazitäten des Consell. Als Reaktion auf die Zuordnung von 49 unbegleiteten Minderjährigen an die Balearen hat der Consell de Govern am Freitag der Anwaltschaft der Autonomen Gemeinschaft die Erlaubnis erteilt, beim Obersten Gerichtshof Rechtsmittel gegen das Königliche Dekret 743/2025 vom 26. August einzulegen.
Unbegleitete minderjährige Migranten auf Mallorca
Das Dekret sieht eine reguläre Kapazität von 406 unbegleiteten Minderjährigen für die Balearen vor. Die Regierung kritisiert, dass die zugrunde liegenden Kriterien intransparent und willkürlich seien, was einigen Regionen mehr als anderen zugutekommt und somit das verfassungsmäßige Prinzip der interterritorialen Solidarität verletze. Diese Entscheidung basiert auf Berichten des Ministeriums für Familie, Soziales und Pflege, die auf den Druck hinweisen, dem das System zum Schutz von Minderjährigen ausgesetzt ist, insbesondere im Hinblick auf unbegleitete Kinder und Jugendliche.
Die Anwaltschaft der Autonomen Gemeinschaft zieht nach Prüfung der Berichte den Schluss, dass diese Regelung den legitimen Interessen der Gemeinschaft abträglich sei. Dieses neue Rechtsmittel ergänzt zwei weitere, die bereits von der Anwaltschaft eingereicht und angenommen wurden.