Mallorcas Rathäuser haben bei der Transparenzprüfung erneut schlecht abgeschnitten. Lediglich die Gemeinden Calvià und Inca erfüllen die hohen Standards der Plattform InfoParticipa der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB). Diese Plattform bewertet die Transparenz und Zugänglichkeit der offiziellen Websites und vergibt das InfoParticipa-Siegel. Ziel ist es, Bürger über politische Vertreter, Finanzstrukturen und kommunale Aktivitäten gut zu informieren. Inca sticht als einziges Beispiel mit rund 90 Prozent Erfüllungsgrad der geforderten Kriterien hervor und ist die einzige Stadt auf der Insel mit dem Siegel. Auf der anderen Seite erfüllen fast zwei Drittel der balearischen Gemeinden weniger als 55 Prozent der Anforderungen.
Die Rathaus-Websites sollen laut gesetzlicher Vorgaben leicht zugängliche Informationen bieten. Doch Santanyí ist mit einer Erfüllung von lediglich 15 Prozent der Transparenzkriterien weit davon entfernt. Besonders problematisch bleibt die einseitige Bereitstellung von Inhalten auf Katalanisch oder Spanisch, was viele ausländische Einwohner ausschließt. Wer sich über Projekte informieren möchte, die mit EU-Finanzierung durchgeführt werden, findet oft keine mehrsprachigen Informationen. Trotz guter Ansätze bei der Sprachgestaltung bleiben die Inhalte meist auf Katalanisch. Nur Inca und teilweise Calvià setzen positive Maßstäbe.
Transparenz auf Mallorca
Insbesondere kleinere Gemeinden wie Fornalutx oder Vilafranca schaffen es nicht, die Mindeststandards zu erfüllen. Trotz der Anerkennung geringerer Ressourcen durch InfoParticipa scheitern sie an transparenten Darstellungen von Bürgermeisterbeschlüssen oder Finanzinformationen. Die Plattform bietet eine Übersichtskarte, auf der sich alle Gemeinden und ihre Transparenzwerte direkt über die Webseite infoparticipa.info/maps einsehen lassen. Die aktuelle Analyse beleuchtet die Defizite, die vor allem kleinere Gemeinden betreffen, während touristisch beliebte Städte wie Santanyí an Laienorientierung und Multilingualität scheitern.