Die wirtschaftlichen Maßnahmen während der Corona-Pandemie haben die Arbeitsmarktungleichheit in Spanien verstärkt. Die spanische Regierung setzte bei den Maßnahmen auf die Stabilisierung von Arbeitnehmern mit festen Arbeitsverträgen. Besonders betroffen sind junge Spanier, deren Befristungsquote mittlerweile über 60% liegt.
Laut einem Bericht von Fedea, der die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen untersucht, traf die Wirtschaftskrise junge Arbeitnehmer besonders hart. Die Altersgruppe von 16 bis 34 Jahren war doppelt benachteiligt: Sie war sowohl am stärksten von Arbeitsplatzverlusten betroffen, als auch am wenigsten durch staatliche Hilfen geschützt. Ihre Kaufkraft sank um mehr als 11%. Viele junge Menschen begannen oder setzten ihre Berufslaufbahn unter prekären Bedingungen fort.
Spanien: Junge Arbeitnehmer stark betroffen
Die Analyse zeigte, dass nur 37% der unter 20-Jährigen ihre Beschäftigung beibehalten konnten, im Gegensatz zu 77% der über 50-Jährigen. Während der schwersten Phase der Krise, zwischen Ende 2019 und Mitte 2020, machten junge Menschen über 50% der Arbeitsplatzverluste aus, obwohl sie nur 26% der Erwerbsbevölkerung stellten.
Für die unter 20-Jährigen war die Schutzquote durch das ERTE-Programm besonders niedrig. Sie betrug nur 43%, verglichen mit 75,5% bei den 35- bis 49-Jährigen und 74,6% bei den 50- bis 65-Jährigen. Auch anderweitige Unterstützung, wie Arbeitslosenunterstützung oder andere staatliche Hilfen, erreichte nur etwa 13,4% der unter 20-Jährigen.
Kombiniert liegt die Gesamtunterstützungsquote für Unter-20-Jährige bei gerade einmal 51,1%, während sie bei älteren Arbeitnehmern über 93% lag. Die strukturellen Probleme des spanischen Arbeitsmarktes, insbesondere die Verbreitung von befristeten Arbeitsverhältnissen, spielen hierbei eine zentrale Rolle. Diese Verträge bieten nicht nur weniger Schutz in Krisenzeiten, sondern auch ein höheres Risiko des automatischen Endes ohne Anspruch auf Entschädigung.